Im Rahmen des vom Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden (ITM) und vom Institut für Textiltechnik (ITA) gemeinsam bearbeiteten AiF-Projekts Nr. 14109 BG wurde experimentell nachgewiesen, dass passive, unterhalb der Motorhaube befestigte Aufpralldämpfungssysteme auf der Basis flachgestrickter bzw. kettengewirkter Abstandsstrukturen sowohl bei konventionellen Stahl- als auch bei Kunststoffmotorhauben eine erhebliche Reduzierung der Kopfaufprallbelastung und damit der Verletzungsschwere ermöglichen. Für eine industrielle Umsetzung textilbasierter Aufpralldämpfungssysteme besteht jedoch noch erheblicher Entwicklungsbedarf. Die diesbezüglich vorwettbewerblichen Fragestellungen sollen in einem neuen gemeinsamen Forschungsprojekt des ITM, des ITA und des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) erarbeitet werden gelöst werden (IGF-Nr. 314 ZBG). Im Rahmen des Forschungsprojektes wird eine reproduzierbare Einstellung der Aufpralldämpfungseigenschaften textiler Abstandsstrukturen ohne bzw. mit integrierten Zusatzmaterialien angestrebt. Dabei sollen die integrierten Zusatzmaterialien die Sicherstellung der geforderten Schall- und Wärmedämmeigenschaften übernehmen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung von einbau- und motorraumausstattungsgerechten Halbzeuggeometrien mit globalen und lokalen Dickenunterschieden. Des weiteren müssen marktübliche Motorhaubensysteme konstruktiv modifiziert und weiterentwickelt werden, um eine produktions- und funktionsgerechte Integration der textilbasierten Dämpfungs- und Dämmelemente zu gewährleisten. Projektübergreifend ist die Erfüllung der Motorhaubenanforderungen aus Fertigung, Montage und Betrieb sicherzustellen. Die systematischen und anwendungsorientierten Untersuchungen an dieser ausgewählten Beispielanwendung schließen konsequent alle Stufen der Prozesskette von der textilen Flächenbildung über die Integration der Zusatzmaterialien, die Realisierung praxisnaher Motorhaubensysteme bis zum Nachweis der mechanischen Aufpralldämpfungs- sowie der akustischen und thermischen Dämmfunktion ein. Es wird ein kombiniertes Dämpfungs- und Dämmsystem entwickelt, das unabhängig von einem aktiven Schutzsystem zur Reduzierung der Folgen des Kopfaufpralls bei Fußgänger-Pkw-Unfällen beiträgt und gleichzeitig die motorhaubenspezifische Schall- und Wärmedämmanforderungen erfüllt. Die angestrebten Forschungsergebnisse leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einem neuartigen textilbasierten Zwischenprodukt mit hoher Funktionsintegration (Dämpfungs- und Dämmsystem) und zu einem verbesserten Produkt (integrale Motorhaube).
Integrale Motorhaubensysteme auf Basis innovativer 3D-Textilstrukturen für den Fußgängerschutz
Integrated Bonnet systems based on innovative 3D - textile fabrics for pedestrian safety
2009
7 Seiten, 2 Bilder, 5 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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