Der Korrosionsschutz spielt bei Offshore-Anlagen eine wichtige Rolle, soll das salzige Meerwasser nicht Wartungskosten und Ausfallzeiten in die Höhe treiben. Die Richtlinien für Korrosionsschutz und Beschichtungssysteme der Germanischer Lloyd AG enthalten technische Grundsätze der Korrosion und Regeln des Korrosionsschutzes von Schiffen, Bauteilen, Komponenten und maritimen Strukturen, wie Offshore-Windenergieanlagen. Ziel ist, die Korrosionsrate für ein bestimmtes System auf ein akzeptables Maß zu begrenzen und so einen optimierten Korrosionsschutz durch geeignete konstruktive Maßnahmen zu gewährleisten. Möglichkeiten dazu bieten Korrosionsschutzmaßnahmen, z. B. durch geeignete Werkstoffauswahl, die Anwendung geeigneter Beschichtungssysteme und der kathodische Korrosionsschutz. Anfang 2009 wurde in Hamburg auf der Tagung >Korrosionsschutz in der maritimen Technik< dieses Thema diskutiert. Um ein optimiertes, wirtschaftliches und ökologisch verträgliches Konzept für den Korrosionsschutz von Offshore-Windenergieanlagen zu erstellen, müssen Experten aller beteiligten Branchen eng zusammenarbeiten. Z. B. hat sich zur Vermeidung von Bimetallkorrosion bewährt, dass bei der Bauplanung kompatible Werkstoffe ausgewählt oder entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden. Die Herstellung immer größerer Windenergieanlagen verlangt eine Anpassung aller begleitenden Parameter. Beim Pilotprojekt >Beatrice< in der Nordsee ist das Turmsegment 66 m lang. Für die Beschichtung musste dieses Segment in 3 Teile geteilt werden. Im Fall >Thornton Bank< im Ärmelkanal zeigte sich, dass der Einsatz von vorgrundierten Blechen für die Rohrtürme nicht den Vorgaben entsprach. Das zeigt, dass eine tiefgreifende Qualitäts- und Fertigungsüberwachung im Bereich des Korrosionsschutzes unumgänglich ist. Wichtig ist eine vollständige Dokumentation des Korrosionsschutzes, damit im Notfall auf ein geeignetes Reparatursystem zurückgegriffen werden kann. Dazu gehörten insbesondere Hinweise für die Oberflächenvorbereitung bei der Reparatur des notwendigen Farbschichtaufbaus. Grundsätzlich soll die Anlage so konstruiert sein, dass sie über eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren möglichst wartungsfrei zu betreiben ist. In dem 2002 errichteten Windpark >Horns Rev< westlich von Dänemark wurden nur einfache Beschichtungssysteme aufgetragen. Bereits nach wenigen Jahren zeigten sich großflächige Beschädigungen. Um einen >Puffer-Effekt< zu erzielen, sind mehrlagige Systeme notwendig.
Mantel gegen Korrosion
MM - Maschinenmarkt. Das IndustrieMagazin ; 48 ; 52-54
2009
3 Seiten, 3 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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