Nach einer kurzen Einführung in die Struktur des DB Konzerns (Deutsche Bahn) und seiner Entwicklung in den letzten Jahren wird im Fallbeispiel auf die konzerneigene Steuerungsphilosophie im Zusammenhang mit der Umstellung der Rechnungslegung von HGB (Handelsgesetzbuch) auf IFRS (International Financial Reporting Standards) eingegangen. Die Umstellung wird als Projekt dargestellt, die bilanziellen Auswirkungen werden aufgezeigt. Schwerpunkt liegen bei den Wechselwirkungen zwischen IFRS und Controlling sowie im Spannungsfeld zwischen IFRS und Steuerungsfähigkeit. Die Erkenntnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. Die Harmonisierung der Rechnungslegung ist zu begrüßen. 2. Die Verzahnung von externem und internem Rechnungswesen ist ein Gut an sich und sollte nicht grundlos aufgegeben werden. 3. Die Abbildungsregeln unter IFRS führen teilweise zu einer Entobjektivierung der Bilanz und virtuellen Bilanzierung, die auch nicht mit einem besseren true-and-fair-view zu rechtfertigen sind. 4. Durch eine stärkere Betonung des Fair-Value bekommen Bilanz- und Ergebnisausweis eine stärkere Volatilität. 5. Bestimmte IFRS-Abbildungsregeln zu Gesellschafts- und Vertragsformen (Special Purpose Entities, Joint Ventures, Finanzinstrumente, embedded derivates, embedded financial leases) sind hochkomplex und lassen Ermessens- und Interpretationsspielräume zu. 6. Der Standard-Setting-Prozess sollte von Seiten der Industrie sehr viel stärker begleitet werden als bisher.
Auswirkungen der Umstellung von HGB auf IFRS für das Controlling. Erfahrungsbericht des Deutsche Bahn Konzerns
Controller Magazin ; 31 , 6 ; 511-514
2006
4 Seiten
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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