Die Konsolidierung der Automobilindustrie kommt unerwartet schnell. Egal, welche Konstellationen am Ende herauskommen, Volkswagen hat nach Experteneinschätzung gute Chancen, die Marktposition auszudehnen. Die Prognose liegt nahe, weil fast alle wichtigen Überlebensfaktoren in der gegenwärtigen Krise für VW sprechen: hohe Produktionsvolumina, starke Marken, Erfolge in etablierten Märkten und in Ländern mit hohen Wachstumsraten, technologisches Know-how für neue Antriebe, solide Finanzierung und stabile Investorenstruktur. Am deutlichsten zeigt sich die vorteilhafte Ausgangslage von VW im Vergleich zu der diskutierten Konstellation von Fiat, Chrysler und Opel. Diese Gruppe käme auf ein Produktionsvolumen von mehr als 5 Millionen Autos pro Jahr, Potenziale werden in Einkauf und Produktion bejaht. Aber Fiat und Opel konkurrieren auf denselben Märkten und in den gleichen Produktsegmenten, extremer Kapazitätsabbau und Werksschließungen wären die Folge. Außerdem ist Fiat extrem finanzschwach, die Kreditlinien und das Barvermögen reichen nicht aus, um die Finanzverbindlichkeiten für das laufende Jahr zu bedienen, weshalb Fiat die Steuergelder aus Deutschland und den USA will. Ein Wettbewerber, der VW in absehbarer Zeit gefährlich werden könnte, ist dies nicht. Würde Magna Opel übernehmen, könnte sich dies anders entwickeln. Zu den Profiteuren einer Neuordnung des Sektors könnte Renault-Nissan gehören. Dennoch könnte VW den Wettbewerb hier gelassen sehen. Wenig zu befürchten ist vom GM-Konzern, wobei nur schwer einzuschätzen ist, wie stark GM nach einer Sanierung ist. Probleme könnten VW vor allem durch interne Probleme mit Porsche drohen.
Die Würfel fallen. Automobilindustrie
Wirtschaftswoche ; 19 ; 38-43
2009
6 Seiten, 7 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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