Die bundesweit beobachtete Abnahme der NO(x)-Immission an verkehrsnahen Messstationen deckt sich weitgehend mit der Reduzierung der NO(x)-Emission des Straßenverkehrs. Hingegen stagniert die NO2-Immission bundesweit. So lagen in Deutschland 2007 an mehr als der Hälfte der Messstellen an Hauptverkehrsstraßen die Jahresmittelwerte für NO2 bereits deutlich über dem europaweit ab Januar 2010 geltenden Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm/m3 bzw. ~ 20 ppb. Der beobachtete Trend der NO2-Immission hat verschiedene Ursachen. So hat sich der Anteil des primär emittierten NO2(direkt) und damit das NO2/NO(x)-Emissionsverhältnis des Straßenverkehrs erhöht. Weiterhin führt der hohe Anteil des sekundären NO2(indirekt), der hauptsächlich über die Ozonkonzentration und die Fotochemie limitiert ist, zu hohen NO2-Konzentrationen. Im Beitrag wird gezeigt, dass das erhöhte NO2/NO(x)-Emissionsverhältnis aber nur zum kleineren Teil die erhöhten NO2-Immissionen erklären kann, da die sekundäre NO2-Bildung maßgeblich die innerstädtische NO2-Konzentration bestimmt. Eine Absenkung des primär emittierten NO2(direkt) durch verbesserte Abgasreinigungssysteme allein würde die NO2-Immission somit nicht deutlich reduzieren. Die Einhaltung des ab 2010 gültigen NO2-Jahresgrenzwertes von ~ 20 ppb wird daher nur durch eine weitere drastische Reduzierung der NO(x)-Emission möglich sein.
Das innerstädtische "Stickstoffdioxid (NO2)-Problem" - Welchen Einfluss haben direkte Verkehrsemissionen?
The urban 'nitrogen dioxide (NO2) problem' - What is the influence of direct vehicular emissions?
Gefahrstoffe, Reinhaltung der Luft. Air Quality Control ; 69 , 4 ; 146-149
2009
4 Seiten, 7 Bilder, 13 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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