Der Staatskonzern Deutsche Bahn versucht an vielen Stellen, eine Vormachtstellung auf der Schiene zu festigen und zur Gewinnsteigerung zu nutzen. Mit der Bundesnetzagentur, die seit 2006 für den diskriminierungsfreien Zugang zur Eisenbahninfrastruktur sorgen soll, ist das Verhältnis sehr angespannt, beschweren sich Wettbewerber, bekommen diese den Unmut der Bahn zu spüren. Hauptquelle des Übels ist die Verfügungsgewalt des Konzerns über die 34000 km Gleise, das längste Schienennetz in Europa, das in der Hand der 100-%-Tochter DB Netz liegt, die die Anlagen betreibt, indem sie die Fahrpläne bestimmt, Zugfolgen koordiniert und Gleise repariert. Den größten Beitrag zum Konzerngewinn leistet die DB Netz, bei der seit 2004 der Gewinn explodierte. Zur größten Profitquelle erweisen sich die Entgelte für die Fahrt von Zügen über die Schienen. Die Trassenpreise steigen für 2009 um fast 3 %, für 2010 weitere 2.3 %. In einigen Regionen verteuerten sich die Trassenpreise in den letzten 8 Jahren um rund ein Drittel. Die Bahn zapft über das Schienennetz die Länder an und versucht, die Monopolgewinne aus dem Nahverkehr in den Netzbereich zu ziehen. Der Nahverkehr zahlt deutlich höhere Trassenpreise als z.B. ICE. Wettbewerber müssen aber auch bei der Konzerntochter DB Energie den Strom für ihre Loks bestellen, auch hier werden die Tarife erheblich angehoben, Rabatte gibt es nur für Großabnehmer, da ist aber einzig die Deutsche Bahn selbst betroffen. Vom Monopolgeist durchdrungen ist auch der Verkauf von Fahrkarten durch die Bahn-Tochter DB Vertrieb, die Kontrollmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt.


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    Titel :

    Dunkle Seiten. Deutsche Bahn


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 14 ; 42-46


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 7 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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