In einer Pressemitteilung meldete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Anfang des Jahres, dass Gummiventile, auch Snap-In-Ventile genannt, bei ordnungsgemäßer Verwendung sicher sind. Sie müssen nicht zwingend durch Metalleinschraubventile ersetzt werden. Diese Meldung führte zu kontroversen Diskussionen in der Branche. Denn dass Ventilschäden beim Verwenden von Snap-In-Ventilen bei Transportern und Wohnmobilen nach wie vor möglich sind, schließt selbst das Bundesamt nicht aus. Es wird allerdings empfohlen, bei Transportern und Wohnmobilen Metallschraubventile oder das neue CVV-Ventil einzusetzen. Während diese Ventile für 14 bzw. 7 bar Betriebsdruck ausgelegt sind, halten die normalen, nach den ETRTO-Richtlinien zertifizierten Snap-In-Ventile einem Fülldruck von 4,5 bar stand. Zwar wäre dies theoretisch auch für die meisten Transporter und Wohnmobile noch ausreichend, da je nach Typ und Radgröße die Hersteller meist Reifenfülldrücke zwischen 3 und 4,5 bar vorschreiben. Allerdings ist es bekannt, dass viele Transporter häufig überladen unterwegs sind. Aus diesem Grund erhöhen die Fahrer oft den Reifenfülldruck und bedenken nicht, dass sie damit den maximal zulässigen Betriebsdruck für Snap-In-Ventile überschreiten. Völlig außer Acht gelassen wird auch die sich während der Fahrt erwärmende Luft im Reifeninneren, wodurch auch der Reifenfülldruck ansteigt. Auch die bei starken oder langanhaltenden Bremsmanövern auftretende Abwärme ist dabei von Bedeutung. Beim starken Bremsen - wie beim Beschleunigen und bei hohen Fahrgeschwinigkeiten auch - wirken enorme Fliehkräfte auf das Ventil. Ein Zusammenspiel dieser Kräfte bewirkt dann ein permanentes Hin- und Herbiegen des Ventils während der Fahrt. Während zu hoher Luftdruck, Hitze und Fliehkraft über einen längeren Zeitraum auf ein Gummiventil einwirken müssen, um es zu schädigen, kann ein eingeschnittenes Ventil innerhalb kürzester Zeit fatale Folgen haben. Fertigungsbedingte scharfe Grate am Ventilloch der Felge bewirken Einschnitte im Gummikörper des Ventils, die sich im Lauf der Zeit wiederum vergrößern. Undichtigkeiten und im Einzelfall ein Abreißen sind die Folgen. Undichtigkeiten entstehen aber nicht nur durch beschädigte Ventile, sondern auch, wenn deren Dichtfläche nicht plan an der Radschüssel anliegt. Auch die Fehlerquelle Mensch ist ebenfalls nicht außer Acht zu lassen. Zieht beim Einbau der Monteur das Ventil zu fest, quetscht er damit die Gummidichtung zu stark, was zu einer Schädigung dieser, bzw. zu einer späteren Lockerung des Ventils führen kann. Zu Metall- oder Gummiventilen gehört eine Ventilkappe, im Idealfall mit eingebauter Gummidichtung. Nur diese verhindert zuverlässig das Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit. Weitere Informationen über die verschiedesten Ventilsorten und -kappen, Montagehinweise, Schadenbilder sowie die Anforderungen an die Ventile stellt die Aligator-Ventilfabrik in einem Katalog und auf Informationsblättern (www.alligator-ventilfabrik.de) bereit.


    Zugriff

    Zugriff über TIB

    Verfügbarkeit in meiner Bibliothek prüfen

    Bestellung bei Subito €


    Exportieren, teilen und zitieren



    Titel :

    Eingeschnappt. Ist der Einsatz von 'Snap-In'-Gummiventilen bei Transporter- und Wohnmobilrädern wirklich sicher?


    Weitere Titelangaben:

    Is the usage of snap-in rubber tire valves in the wheels of transporters and motor caravans really safe?


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Krafthand ; 81 , 8 ; 30-33


    Erscheinungsdatum :

    2008


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 7 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch