Die Komplexität von Steuergerätesoftware im Automobilbereich hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen. Dies führt dazu, dass die Software für neue Steuergerätegenerationen nur in den aller seltensten Fällen komplett neu entwickelt wird. Gewöhnlich basiert die Software für neue Steuergeräte auf bereits existierender, im Feld erprobter Software, welche für das neue Steuergerät adaptiert, modifiziert und erweitert wird. Bei diesem Vorgehen hat sich Rapid Prototyping zur schnellen Umsetzung von Ideen für neue Funktionen oder zur Weiterentwicklung bestehender Funktionen etabliert. Für die steuergerätenahe Funktionsentwicklung kommt dabei die Bypasstechnologie zur echtzeitfähigen Umsetzung der Funktionen an realer I/O zum Einsatz. Dabei werden bereits existierende Signale direkt aus dem Steuergerät als Eingang für die zu entwickelnde Funktion verwendet und die berechneten Ergebnisse wieder in das Steuergerät zurückgeschrieben. Die neue oder zu verändernde Funktion - Bypass Funktion - wird entweder direkt auf dem Steuergerät oder auf einem separaten, über einen Datenbus mit dem Steuergerät verbundenen Rapid Prototyping Gerät gerechnet. Der folgende Beitrag erläutert die verschiedenen Bypassvarianten, deren Vor- und Nachteile sowie die gängigsten Anwendungsgebiete und gibt einen Ausblick auf die wichtigsten zukünftigen Trends in diesem Gebiet.
Steuergerätefunktionsentwicklung mit der Bypasstechnologie
2008
17 Seiten, 7 Bilder, 2 Tabellen, 7 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch