Viele Experten gehen davon aus, dass Elektroautos die Zukunft gehört. Vom Brennstoffzellenantrieb redet kaum noch jemand, denn dafür ist Wasserstoff nötig, für dessen Gewinnung derzeit mehr Energie eingesetzt werden muss als gewonnen wird. Fast alle Autohersteller arbeiten deshalb an einer neuen Generation Elektroautos. Nicht nur VW auch Mitsubishi führt derzeit umfangreiche Tests durch. In Mitsubishi i-MIEV sitzt vor der Hinterachse ein Elektromotor mit 68 PS Leistung, im Fahrzeugboden steckt ein Paket aus 88 Lithium-Ionen-Zellen, die leichter, kleiner sind und mehr Energie speichern als die bisher verwendeten Nickel-Metallhydrid-Batterien. Der i-MIEV ist bis zu 130 km/h schnell und schafft 130 Kilometer. Das ist nicht mal halb so weit wie die Strecke, die 95 % aller japanischen Autofahrer täglich mit ihrem Auto zurücklegen. Eine Reichweite von mindestens 200 Kilometern wird angestrebt, wenn das Elektroauto 2009 in den Handel kommt. Außerdem soll die Batterie 10 Jahre oder 150000 Kilometer lang halten. Europa ist noch nicht ganz so weit. 2007 wurde eine Forschungsgemeinschaft gegründet, die Standards für Lithium-Ionen-Batterien erarbeiten und Entwicklungsarbeiten koordinieren soll. Alle deutschen Hersteller sind daran beteiligt. Außerdem laufen Gespräche mit möglichen Lieferanten. Hierzu gehören Saft, Bosch, Continental, Siemens-VDO in Deutschland, Sanyo, NEC und GS Yuasa in Japan sowie der US-Hersteller A123Systems. Kosten und Gewicht der Batterien müssen noch reduziert, die Leistungsdichte weiter erhöht werden, die Ladedauer ist immer noch ein Problem. Die reinen Betriebskosten des Autos sind nach Berechnungen von Mitsubishi günstig. Das norwegische Mini-Car Think kostet 25000 Euro. Der Zweisitzer verkauft sich trotz des hohen Preises gut, weil die Think-Autos die Busspuren benutzen dürfen und damit am morgendlichen Stau vorbeifahren können. Außerdem dürfen sie an vielen Ladestationen in Oslo ihr Fahrzeug kostenlos tanken. Auch in London zahlen Elektroautos keine City-Maut. So sparen Besitzer von Elektroautos 2500 Euro im Jahr. Smart testet derzeit in London 100 Elektro-Smarts, die für 600 Euro im Monat verleast werden.


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    Titel :

    Kostenlos tanken. Elektroauto


    Beteiligte:
    Specht, Michael (Autor:in) / Rother, Franz (Autor:in)

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 5 ; 94-95


    Erscheinungsdatum :

    2008


    Format / Umfang :

    2 Seiten, 1 Bild



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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