Atmosphärenforscher des DLR in Oberpfaffenhofen untersuchen die Auswirkungen des Verkehrs auf das lokale und weltweite Klima. In verschiedenen Projekten werden gemeinsam mit anderen Forschergruppen Zusammenhänge eruiert und analysiert. Eine Gruppe befasst sich im Forschungsprojekt SeaKLIM mit der Untersuchung der Emissionen von Schiffen. Basis sind Satellitendaten, Atmosphärenmodelle sowie Messungen mit einem Forschungsflugzeug. Als Ergebnisse werden festgehalten: Im Jahr 2000 stammten mit 800 Millionen Tonnen CO2 knapp 2,7 % aller von Menschen verursachten CO2-Emissionen aus dem Schiffverkehr, das entspricht der Größenordnung der Luftfahrt. Bei Schwefeldioxid sind es acht Prozent und bei Stickoxiden sogar 15 %. Schwefeldioxid reagiert zwar in der Atmosphäre zu Schwefelsäure und bilden mit Wasser Aerosole, welche die Wolkenbildung verstärken und Sonnenlicht reflektieren. Dadurch wird ein Abkühlungseffekt erzielt und der globalen Erwärmung entgegen gewirkt, allerdings ist die damit verbundene lokale Luftverschmutzung erheblich, und es kommt zu einer Versauerung der Meere. Des weiteren wurde festgestellt, dass die weltweite Motorleistung von Frachtschiffen - und damit in ähnlicher Größenordnung die Emissionen - zwischen 2000 und 2006 um 30 % gestiegen sind. Es gibt daher in verschiedenen Ländern bereits Vorschriften für schwefelreduzierten Treibstoff. Die Forschungsgruppe des DLR ist auch hier aktiv und prüft Alternativkraftstoffe im Projekt Bioclean sowie Möglichkeiten zur technischen Verbesserung der Schiffsmotoren.
Die Schifffahrt und das Klima
DLR-Nachrichten ; 118 ; 78-81
2007
4 Seiten, 3 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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