Auf der 62. IAA in Frankfurt zeigten sich die Automobilhersteller umweltbewusst. Die Klimadebatte und die Explosion der Benzinpreise an den Tankstellen haben den Kraftstoffverbrauch zum wichtigsten Kriterium beim Autokauf gemacht. 90 % der Deutschen schauen bei der Anschaffung eines Neuwagens neuerdings zuerst auf die Umweltaspekte. Auch für die gewerblichen Autokäufer werden die Umweltaspekte im Gefolge der hohen Kraftstoffpreise immer wichtiger. Die Flottenmanager deutscher Großunternehmen haben infolge der Klimadebatte ihr Einkaufsverhalten hin zu sparsamen Dieselautos und kleineren Motoren verändert. Außerdem werden in den nächsten Jahren steigende Anteile von Fahrzeugen mit Erdgas-, Autogas-, Hybrid- oder einem reinen Elektroantrieb erwartet. Die Nachfrage verschiebt sich in Richtung Kosteneffizienz. Die Neuzulassungen benzingetriebener Pkw haben sich seit 1999 mehr als halbiert, die Verkäufe von Dieselautos haben sich fast verdoppelt. Seit 2000 ist die Zahl der Autos mit alternativen Kraftstoffen oder Antriebsformen sprunghaft angestiegen. Im Beitrag wird erörtert, ob der Umstieg auf Hybridautos sinnvoll ist. Hier zeigt sich jedoch, dass Hybridantriebe ihre Stärken im Start-Stopp-Verkehr der Städte haben, die sie aber auf Schnellstraßen und jenseits 125 km/h wieder verlieren. Direkteinspritzende Dieselmotoren mit Abgasnachbehandlung bleiben nach Expertenmeinung vorerst die preiswertere und genauso klimafreundliche Antriebstechnik. Die Nachfrage nach Autos, die mit Erdgas betankt werden können, ist rege. Auto- oder Flüssiggas führte in Deutschland lange ein Schattendasein. Inzwischen sollen mehr Tankstellen Gas anbieten. Derzeit ist ein Fahrzeug mit Erdgasantrieb 2000 bis 4000 Euro teurer, wobei der Aufpreis durch niedrigere Tankkosten kompensiert wird. Allerdings amortisieren sich die Kosten erst ab einer Kilometerleistung von 50000 pro Jahr. Derzeit errichten quasi alle große Mineralölkonzerne GTL (gas-to-liquid) Anlagen. Bei dem GTL-Verfahren wird aus Erdgas Diesel-Ersatz hergestellt. Allerdings bringt der für die klimarelevante Kohlendioxid-Bilanz keine Verbesserung.


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    Titel :

    Eine Nummer kleiner. Im Kampf gegen den Klimawandel sind auch die Autofahrer gefordert. Was dem Klima wirklich hilft - und sich für Verbraucher rechnet


    Beteiligte:
    Rother, Franz (Autor:in) / Justen, Klaus (Autor:in)

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 48 ; 126-132


    Erscheinungsdatum :

    2007


    Format / Umfang :

    3 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle, 5 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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