Beim Farbdesign im Innenraum eines Automobils spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle. Festgelegt wird die Farbauswahl nach dem subjektiven Empfinden der Designerin bzw. des Designers. Die Farbentwicklung dafür startet bei der überkommenen Arbeitsweise etwa 24 Monate vor Serienbeginn. Sie beruht auf der Basis von physikalischen Mustern. Bis zum fertigen Urmuster sind in der Regel etwa 5 zeitaufwändige Schleifen auf der Basis dieser Muster erforderlich. In diesem ganzen Zeitaufwand liegt eine Herausforderung, der sich das digitale Farbmesssystem stellt. Die dem Stand der Technik entsprechende Lösung ist die digitale Mustererstellung. Digitale Farbmuster sind die Grundlage für eine neue, schnelle und wirtschaftliche Form der Kommunikation im Farbentwicklungsprozess. Für die Abstimmung der Farben verschiedener Materialien innerhalb der Lieferketten von Automobilherstellern eröffnen sich dadurch völlig neue Perspektiven. Im Prozess des Erarbeitens einer machbaren, den hohen ästhetischen Anforderungen an die Farbharmonie im Fahrzeuginnenraum entsprechenden Gesamtlösung werden erst am Schluss erstmals physikalische Muster erstellt. Mit modernen Farbkommunikations-Systemen gestaltet sich der Dialog zwischen dem Automobilhersteller und seinen Zulieferern über beliebige geografische Distanzen schnell und präzis. In einem Entwicklungsprojekt konnte die prinzipielle Machbarkeit einer digitalen Farbentwicklung nachgewiesen werden. Das zeitliche Einsparpotenzial lag bei 50 % gegenüber der bisherigen Farbentwicklung. Diese Zeitersparnis beruht im Wesentlichen darauf, das Farbschleifen, die auf Basis von aufwändig erstellten physikalischen Mustern beruhen, deutlich reduziert werden konnten. Die Korrekturen konnten bereits in einem sehr frühen Farbentwicklungsstadium am Bildschirm auf Basis digital versendeter Daten (Rezepturvorschläge), vorgenommen werden. Dabei wurde das wichtige Thema Metamerie berücksichtigt. Eine verbale, risikobehaftete Farbkommunikation zwischen Lieferanten und dem Design zur Beurteilung von physikalischen Mustern wurde durch eine präzise, digitale Farbkommunikation ersetzt. Die Qualität in der Farbabstimmung der unterschiedlichen Oberflächenwerkstoffe wurde dadurch deutlich erhöht.


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    Titel :

    Digitale Farbentwicklung. Von der Hardware zur virtuellen Bemusterung


    Beteiligte:
    Lask, Thomas (Autor:in) / Rau, Hans (Autor:in) / Schrem, Volker (Autor:in) / Franz, W. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2006


    Format / Umfang :

    15 Seiten, 5 Bilder, 2 Tabellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Digitale Farbentwicklung : Von der Hardware zur virtuellen Bemusterung

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