Die Margensysteme im vertragsgebundenen Automobilhandel haben sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Neben der absoluten Markenhöhe hat sich auch die Struktur verändert. Bestanden Margensysteme bis zu den 1990er Jahren aus zwei Komponenten, einem vertraglich festgeschriebenen Rabatt sowie einem Mengenbonus, der jährlich nachschüssig vergütet wurde, bestehen die flexibilisierten Margensysteme neben einem reduzierten fixen Rabatt aus einer Reihe von flexiblen Boni, die sich auf die Erfüllung von qualitativen und quantitativen Kriterien beziehen. Die Bonusbestandteile als zusätzliche Vergütung teilen sich in qualitative und quantitative Bausteine. Eine weitere Verschärfung der Margensituation erlebte die Branche mit dem Inkrafttreten der Gruppenfreistellungsverordnung GV. Betrachtet man die jetzt sehr komplizierten Systeme, so lassen sich sechs Problemfelder bestimmen, die mehr oder weniger bei allen Fabrikaten zu finden sind: - Planungsunsicherheit durch die rechtliche Herauslösung aus dem Vertragswerk und die Bestimmung der Basis des Grundrabatts durch den Hersteller allein. - Nachvollziehbarkeit, durch die Komplexität versteht ein Großteil der Händler nicht mehr, wie die Gesamtmarge zustande kommt. - Leistungsbegriff, Hersteller und Importeure benutzen das Margensystem zunehmend als Steuerungsinstrument, der Verkauf von Fahrzeugen gerät damit innerhalb des Margensystems immer mehr zur Nebensache. - Freiwillige Standards solange die für markenspezifische Investitionen gezahlte Boni von den Verkaufzahlen abhängen, entsteht keine Planungssicherheit; - Umsetzung neuer rechtlicher Rahmenbedingungen, es ist unklar, wie nationale Margenregelungen in einer Verkaufsstelle im Ausland umgesetzt werden sollen, die die Niederlassungsfreiheit ist 1.10.2005 erlaubt. - Aushebelung der Systeme, nicht nur die Margenstrukturen bescheren dem Handel Planungsunsicherheit und komplexe Berechnungsmethoden, eine Vielzahl zeitlich begrenzter Prämienaktionen und Verkaufsförderungsprogramme lassen die festgelegten Margenkomponenten ins Leere laufen.


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    Titel :

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    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2006


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 4 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch