Das 'KDS New Generation' (Kinematic Diagnostic System) von Bosch, das schon vor zwei Jahren der Öffentlichkeit präsentiert wurde und bei seinem Debüt auf der 'Automechanika 2004' auch den 'Innovation Award' der Messe erhielt, entstand in enger Zusammenarbeit mit den Fahrwerkspezialisten von BMW. Der Autobauer schrieb der Firma Bosch eine schnelle Eingangsvermessung und geringe Rüstzeiten ins Lastenheft der neu zu entwickelnden 3-D-Anlage. Zudem wollte BMW, dass das Vermesssystem präzise Messwerte über die gesamte Geräte-Lebensdauer liefert und keinem mechanischen Verschleiß unterliegt. Um ein Achsvermessen in Vorbeifahren als neues Annahmekonzept zu ermöglichen, sollte das neue System berührungslos und vor allem dynamisch bei bewegtem Fahrzeug vermessen können. Die Funktionsweise des neuen Vermesssystems beruht auf der 3-D-Bildmessung. Basis sind insgesamt acht digitale Hochleistungs-Videokameras, wovon jeweils zwei miteinander synchronisiert sind und jeweils ein Rad aus unterschiedlichen Perspektiven erfassen. Um die Objektive der Kameras herum sind gepulste, grün gefärbte LEDs angeordnet, die mit ihren Lichtblitzen die am Fahrzeug angebrachten, reflektierenden und kodierten Messmarken beleuchten. Mit Hilfe eines digitalen Bildbearbeitungsprogramms vermisst das 'New Generation' die reflektierenden und kodierten Messmarken blitzschnell und äußerst genau. Aus den so gewonnenen 2-D-Bildinformationen errechnet die Software mittels 'Triangulation' (Verfahren zur dreidimensionalen Darstellung von Objekten) die 3-D-Geometriedaten der Räder im Raum und stellt sie übersichtlich als Fahrwerkswinkel dar. Das 'New-Generation'-Achsmesssystem besteht aus einem fahrbaren Gerätewagen mit PC und TFT-Bildschirm sowie vier Messsäulen, in denen sich die Kameratechnik befindet. Das Achsmesssystem ist als mobiles System konzipiert, so dass der Arbeitsplatz nach dem Vermessen wieder für andere Arbeiten zur Verfügung steht. Zudem lassen sich in dem Gerät mehrere Messplätze abspeichern, was die Mobilität der Anlage weiter erhöht. Firma Bosch beabsichtigt künftig die fahrwerksrelevante Eigendiagnose direkt integrieren. Damit sollen dann - neben dem Auslesen und Löschen des Fehlerspeichers - die Auslese weiterer Steuergerätedaten sowie Programmier- und Initialisiervorgänge an fahrdynamischen Systemen, wie etwa die Aktivlenkung von BMW, direkt mit dem 'New Generation' am Achsmessplatz möglich sein. Damit ist die Werkstatt beim Vermessen und Einstellen unabhängig vom Werkstatt-Diagnosetester, der somit nicht blockiert wird und den übrigen Mechanikern für ihre Aufgaben zur Verfügung steht.


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    Titel :

    Ganz schön vermessen. Schnellere und präzisere Ergebnisse beim Fahrwerks-Check mit der 3-D-Bildmesstechnik


    Weitere Titelangaben:

    Faster and more exact results at the chassis-check by means of the 3D photogrammetry


    Erschienen in:

    Krafthand ; 79 , 16 ; 12-18


    Erscheinungsdatum :

    2006


    Format / Umfang :

    7 Seiten, 15 Bilder, 1 Tabelle



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch






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