Beim konzeptionellen Leichtbau im Fahrzeugbau können durch Ansätze der Berechnung über Topologieoptimierung Kraftpfade der Karosserie sowie Materialdicken belastungs- und damit spannungerecht gewählt werden. Damit können gleichzeitig Leichtbau- und Kostenpotenziale gefunden werden. Flankiert durch einen Vorentwicklungsprozess unter Einbindung aller Ressorts und den strategischen Lieferanten wurde eine Aluminium-Tür für den Porsche 911 Turbo entwickelt und in die Serie eingeführt. Die Absicherung durch den Berechnungsprozess in einem Frontloading-Ansatz erlaubte, den Serienentwicklungsprozess mit beherrschbarem Risiko und in kurzer Entwicklungszeit durchzuführen. Unter der Entwicklungsprämisse der Mixfertigung von Stahl- und Aluminium-Tür auf einer Fertigungsstraße konnte durch die geeignete Werkstoffauswahl von Aluminium und den Integrationsansatz eine Gewichtsreduzierung von 14 kg pro Fahrzeug erreicht werden. Das Türinnenteil wird hierbei aus Druckguss, die Türverstärkungen aus Strangpressprofilen gefertigt. Der Zusammenbau wird verzugsarm über Rollfalzen und Kleben realisiert. Erstmalig wird ein so komplexes Druckgussteil aus Aluminium in der Serienfertigung von Sportfahrzeugen eingesetzt, bei dem zusätzlich auf eine Verblendung der Sichtflächen zugunsten von Leichtbau verzichtet wird. Hierzu wurde ein Reparaturkonzept erarbeitet und durch die Qualitätssicherung abgenommen. Zur Sicherstellung der Türkennwerte wurde zusammen mit dem Lieferanten ein Prüf- und Qualitätssichengskonzept erarbeitet und umgesetzt. Die gewählte Konstruktion führt neben verbesserten statischen und dynamischen Bauteilkennwerten zu guten Crasheigenschaften sowohl beim Frontal- als auch beim Seitencrash. Darüber hinaus wird durch eine multifunktionale Nutzung der Bauteile eine verbesserte Fahrzeugakustik und ein hochwertiges Türzuschlaggeräusch erreicht.
Die Aluminiumtür des Porsche 911 Turbo
2006
16 Seiten, 15 Bilder, 4 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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