Der neue TT verwirklicht erstmals ein Multi-Materialkonzept auf Basis des aus dem A8 bekannten Audi Space Frame (ASF) in einem Sportwagen. Die Karosserie ist in Aluminium-Stahl-Hybridbauweise gefertigt. Die Werkstoffe sind funktional platziert. Die Stahlkomponenten bilden das Heck, um dort die Achslast zu erhöhen. Alle anderen Partien sind aus Aluminium, um das Fahrzeuggewicht so gering wie möglich zu halten. Die Folge sind eine fahrdynamisch verbesserte Achslastverteilung, ein gutes Fahrzeughandling, höhere Beschleunigung sowie geringer Kraftstoffverbrauch. Die Karosserie wiegt 206 kg, sie besteht zu 69 % aus Aluminium - davon 31 % Blechteile, 22 % Gussteile und 16 % Stranggussprofile - und zu 31 % aus Stahlblech. Gussteile kommen dort zum Einsatz, wo lokal hohe Kräfte eingeleitet werden und wo Multifunktionalität gefragt ist. Sie sind komplett mit Anschlussgeometrien und Funktionen versehen, so dass keine zusätzlichen Teile und Fügeprozesse erforderlich sind. Daneben werden viele gerade Strangpressprofile eingesetzt. Sie bilden mit den Gusskomponenten das eigentliche Gerüst des Space Frame. Aluminium- und Stahlbleche ergänzen die Struktur. Durch die Mischbauweise kommt den Verbindungstechniken enorme Bedeutung zu. Die früher in Bezug auf Korrosion besonders kritischen Verbindungen von Aluminium und Stahl realisiert Audi beim TT mit Stanznieten, selbst furchenden Schrauben, Clinchen und Kleben. Die Preissteigerungen bei Stahl und die zunehmende Komplexität bei der Verarbeitung von hochfesten Stählen sind für Audi Argumente für einen weiteren Ausbau des Aluminium-Leichtbaukonzepts.
Space Frame neu definiert
Automobil Industrie ; 51 , Special: Audi TT ; 40-42
2006
3 Seiten, 5 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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