Die Leistungsfähigkeit der frontalen Rückhaltesysteme wird einerseits durch gesetzliche Anforderungen, NCAP Bewertungen und andererseits durch Unfallforschung und Unfallstatistik bestimmt. Dabei ist es schwierig während der Entwicklung der Systeme einen Rückschluss auf ihre spätere Leistungsfähigkeit im realen Unfallgeschehen zu ziehen. Meistens sind Crashtests unter Laborbedingungen die einzigen Maßstäbe mit denen die Leistungsfähigkeit der Systeme beurteilt werden kann. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, das Schutzpotential von unterschiedlichen Rückhaltesystemen am Beispiel von zwei realen Fahrzeugen in einem breiten Bereich von möglichen Unfallsituationen zu berechnen. Daraus wird dann eine Bewertung der Rückhaltesysteme für das reale Unfallgeschehen abgeleitet und die Leistung oder Risiken dargestellt. Dazu wird die Insassenbelastung mit validierten MADYMO Simulationsmodellen der beiden Fahrzeuge mit realen Crashverzögerungen berechnet. Es werden die Lastfälle gegen starre und deformierbare Barriere mit verschiedenen Geschwindigkeiten entsprechend der FMVSS208 und dem EuroNCAP mit allen zur Verfügung stehenden Dummy Modellen berechnet. Außerdem werden die Belastungen aller Dummies in allen möglichen Sitzpositionen unter anderem auch in einer 'Out of Position' Situation für jedes Rückhaltesystem und jedes Fahrzeug bestimmt. Dabei entspricht die 'Out of Position' Situation nicht einer gesetzlichen vorgeschriebenen Position, sondern ist ein nach vorne gebeugter Insasse aus der jeweiligen nominalen Sitzposition heraus in allen Crash-Lastfällen. Es wird gezeigt, dass das größte Verbesserungspotential eines adaptiven Rückhaltesystems darin liegt, den Airbag möglichst differenziert den Insassen ihrer Belastung entsprechend zur Verfügung zu stellen. Dabei sollte sowohl die Unfallschwere als auch die Insassengröße berücksichtigt werden. Bei der Unterscheidung von Kindern zu Erwachsenen wird das größte Verbesserungspotential gegenüber heutigen Rückhaltesystemen festgestellt. Darüber hinaus wird es immer schwieriger deutliche Verbesserungen zu erzielen, wobei durch eine Erkennung von OoP Situationen und eine frühere Erkennung der Crashsituationen noch ein Fortschritt möglich ist.

    The performance of a frontal restraint system is determined on the one side by legal requirements and different rating assessments and on the other side by accident investigations and statistics. It is difficult during the development of a restraint system to make a preview to its performance in the real world environment. In the most times are crash tests in a laboratory environment the only scale to assess the performance of a restraint system. In this investigation the protection is calculated of different restraint systems for two vehicles in a wide area of possible accident situations. With these results the restraint systems are assessed in its real world behavior. The target of this study is to show the performance and the risks of the single system and the comparison between the different systems.


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    Titel :

    Studie über einen systematischen Ansatz zum Insassenschutz im Frontalaufprall


    Weitere Titelangaben:

    Frontal impact protection study


    Beteiligte:
    Kühl, Thomas (Autor:in) / Pfaffeneder, Bernd (Autor:in) / Dächer, Tobias (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2005


    Format / Umfang :

    19 Seiten, 8 Bilder, 5 Tabellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Studie ueber einen systematischen Ansatz zum Insdassenschutz im Frontalaufprall

    Kuehl,T. / Pfaffeneder,B. / Daecher,T. et al. | Kraftfahrwesen | 2005


    Druckbasierte Kontaktsensorik verbessert den integralen Insassenschutz im Frontalaufprall

    Lindner, B. / Kratschmer, M. / Feser, M. et al. | British Library Conference Proceedings | 2013


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