Schwerpunkt der Entwicklung in der Nutzfahrzeugtechnik bilden Minderung und Nachbehandlung der Emissionen, Erweiterung der Elektronik auf sicherheitsrelevante Bereiche, automatisierte Getriebe und Ergonomie des Fahrerarbeitsplatzes, alles unter dem Aspekt des höchstmöglichen Kundennutzens. Im Beitrag werden Entwicklungen und Trends beschrieben. Nach wie vor ist die Reduktion der Schadstoffemission der größte Betätigungsbereich für die Motorenentwickler. Die Umstellung der Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge auf die Grenzwerte nach Euro 4 ist nur mit außermotorischen Maßnahmen erzielbar. Europäische Lkw-Hersteller wenden die SCR-Technik an. Die Kraftstoffverbräuche werden gegenüber den Euro-3-Werten um 3 % bis maximal 5 % gesenkt. In den USA findet die SCR-Technik keine Zustimmung. Der Trend geht dort zunächst zu Abgasrückführung und zweistufiger Aufladung. Der Hybridantrieb wird durch die Verschärfung der Abgasbestimmungen und durch den Anstieg der Kraftstoffkosten an Bedeutung gewinnen. Als Betriebsbremse hat sich die druckluftbetätigte Scheibenbremse in den letzten Jahren sowohl an den Zugmaschinen als auch an Anhängern und Bussen durchgesetzt. In Europa liegt die Marktdurchdringung bei etwa 70 %. Die Bremsenhersteller haben nun die Lebensdauerkosten im Fokus. Zu einem der Entwicklungsziele zählt das Gewicht, weil es dem Betreiber Nutzlastvorteile bringt. Doch auch die Servicekosten der Bremsen sollen gesenkt werden. Zwei Entwicklungslinien zeichnen sich bei Nutzfahrzeugen ab: Solofahrzeuge mit fünf Achsen auf Serienbasis und Lastzüge mit bis 60 t Gesamtgewicht und rund 25 m Länge in verschiedenen Konfigurationen. Bei den Anhängern stehen vor allem Entwicklungen zur Gewichtsreduktion (Werkstoffauswahl, Berechnungsalgorithmen) im Vordergrund sowie modulare Aufbaukonzepte.
Nutzfahrzeugtechnik 2005
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 107 , 12 ; 1068-1075
2005
7 Seiten, 8 Bilder, 16 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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