Mit Stopfversuchen in zwei erneuerten Nebengleisen wurden die Auswirkungen von Stopfungen auf die Korngrößenverteilung des Gleisschotters untersucht. Durch die Versuche sollte herausgefunden werden, wie oft ein Gleis gestopft werden darf, bis die Schotterkörner so stark zerstört sind, dass das Schotterbett gereinigt bzw. ersetzt werden muss. Der Schotter bei den Versuchen wurde nur durch Stopfungen beansprucht und keiner Frost- oder Verkehrsbelastung ausgesetzt. In jedem Gleis wurden zwei Schottersorten eingebaut. Ein Stopfvorgang entspricht einem Eintauchen und Schließen der Stopfhämmer und anschließendem Vibrieren mit 35 Hz bei der einen Maschine und 42 bis 45 Hz bei einer zweiten Maschine. Die Probenentnahme erfolgte mit den genormten Stahlrahmen und die Korngrößenverteilung wurde systematisch bestimmt. Ein Teil der in den Gleisen beobachteten und im 'Eisenbahningenieur' 6/2002 beschriebenen Alterungsphänomene konnte mit den Versuchen reproduziert werden. Die Korngrößenverteilungen der Proben zeigen, dass sich der Schotter unter dem Einfluss der Stopfungen aus einem gut sortierten in ein gut verteiltes Material verwandelt. Je mehr Körner durch die Stopfhämmer zertrümmert werden, umso schwieriger ist es, ein Gleis wirksam und nachhaltig zu Stopfen, da die Hohlräume von zertrümmerten Körnern gefüllt werden. Das führt zu Setzungen des Gleisrostes und zur Notwendigkeit der Zufuhr von neuem Schotter. Wenn Unter- und Oberbau eines neuen Gleises korrekt gebaut, angemessen unterhalten werden und Schotter entsprechender Festigkeit verwendet wird, sind keine vorzeitigen Gleiserneuerungen mehr erforderlich.
Zertrümmerung von Schotterkörnern durch Gleisstopfungen
Ballast grain destruction through tack tamping
Der Eisenbahningenieur ; 56 , 10 ; 18-21
2005
4 Seiten, 10 Bilder, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Zertrummerung von Schottekörnem durch Gleisstopfungen
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