Die bautechnische Abnahme sanierter oder umgebauter Eisenbahnfahrwege gestaltet sich insofern schwierig, als die eigentliche Maßnahme nicht mehr sichtbar ist. Das GeoRail-Radarverfahren ist ein System, das diese Kontrolle effizient, zerstörungsfrei und flächendeckend ermöglicht. Eine neue Generation von Messgeräten und Antennen sowie die Weiterentwicklung der Analysesoftware GeoRail Report ermöglicht die kontinuierliche Erfassung der Schichtgrenzen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei der Verlauf und die Qualität der Schotterbasis. Aber auch die Mächtigkeit der Tragschichten, Fehler im Quergefälle oder Vermischungen des PPS-Materials mit dem anstehenden Boden im Randbereich können sichtbar gemacht werden. Für die hohe vertikale Empfindlichkeit werden 1000 MHz-Hornstrahler eingesetzt, die den Tiefenbereich bis etwa 1,4 m abdecken. Die tieferen Bereiche werden mit 400 MHz-Antennen abgedeckt. Ergänzt wird das System mit einer digitalen Kamera für die Erstellung eines Streckenvideos. Alle Messfahrten und die Kamera sind mit dem GPS synchronisiert. Die Untersuchung kann grundsätzlich qualitativ erfolgen (Kontrolle der eingebauten Schichten aus Homogenität, Mächtigkeit und Schichtgrenzenverlauf sowie Darstellung des Quergefälles) oder quantitativ (Überprüfung der Schotterbasis und des Gefälles). Da die Genauigkeitseinschätzung von großer Bedeutung ist, wird beispielhaft erläutert, wie empfindlich das System auf vertikale Veränderungen im Schichtenverlauf reagiert. Der theoretische Messfehler liegt bei +/- 0,26 mm, praktisch beträgt die auf die Schotterbasis bezogene Genauigkeit +/- 2 cm - sauberen Schotter vorausgesetzt - und es sind Kalibierschürfe erforderlich. Mit minimal neun Längsprofilen lässt sich eine ablauffähige 3D-Darstellung berechnen.
Einsatz des GeoRail-Verfahrens. Quaitätskontrolle nach Neu- und Umbaumaßnahmen
Application of the GeoRail technique. Quality control of new construction and upgrading projects
Der Eisenbahningenieur ; 56 , 8 ; 48-53
2005
5 Seiten, 11 Bilder
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