Bei der Werkstoffentwicklung für den Flugzeugbau spielen neben der Einführung immer leistungsfähigerer Legierungen auf Aluminiumbasis, Titanbasis und Nickelbasis z.B. im Bereich der Verdichter und Turbinenschaufeln oder der Herstellung reinster Siliziummaterialien zur Realisierung hochintegrierter Schaltkreise für die Avionik insbesondere auch die Implementierung innovativer Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde eine Schlüsselrolle. Bekannteste Vertreter sind hier die faserverstärkten Kunststoffe, die konsequent weiterentwickelt in den Verkehrsflugzeugen der neuesten Generation Anwendung finden. So wird im neuen Airbus A380 neben Rudern, Flossen, Leitwerkkasten und den Bodenträgern für das obere Passagierdeck erstmals auch der Flügelmittelkasten aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigt. Darüber hinaus kommt mit GLARE ein weiterer Verbundwerkstoff erstmals zum Einsatz. GLARE ist ein glasfaserverstärktes Aluminiumlaminat, welches ausgezeichnete mechanische Eigenschaften mit Korrosionsbeständigkeit und Feuerbeständigkeit sowie günstigen Reparatureigenschaften verbindet und dabei ca. 10% leichter ist als Aluminium. Neben diesen faserverstärkten Kompositwerkstoffen stellen thermisch gespritzte Beschichtungen eine weitere Kategorie von Werkstoffverbunden im Flugzeugbau dar, die teilweise ihrerseits wieder zu den Verbundwerkstoffen gehören. Zu den klassischen und weithin bekannten Anwendungsgebieten der thermischen Spritztechnik im Flugzeugbau gehören keramische Wärmedämmschichtsysteme im Turbinenteil und Brennkammerteil der Turbinenluftstrahltriebwerke Neueste Untersuchungen zum Einsatz von thermischen Spritzverfahren zielen auf den Ersatz galvanischer Hartchromschichten. Zu den typischen Komponenten, bei denen Hartchrom zum Verschleißschutz und Korrosionsschutz bzw. zur Oberflächenfunktionalisierung (Einstellung der Härte, Gleiteigenschaften u.ä.) eingesetzt werden, gehören u.a. Hydraulikzylinder und Hydraulikgestänge, Bolzen und Achsen an Fahrwerk und Stellsystemen sowie zusätzlich Lagersitze, Getriebekomponenten und Wellen, Propellernaben und Rotorkopf-Komponenten im Antriebsbereich. Als Werkstoff der Wahl für hochbeanspruchte Wärmedämmschicht(WDS)-Systeme hat sich Yttriumoxid teilstabilisiertes Zirkonoxid (YPSZ - yttria partially stabilized zirconia) durchgesetzt. Die Kombination eines metallischen Grundkörpers mit einer keramischen Deckschicht führt zu thermischen Spannungen aufgrund unterschiedlicher. Um den Unterschied der Ausdehnungskoeffizienten zwischen Ni-Legierung und WDS zu überbrücken , werden Haftvermittlerschichten eingesetzt. Haftvermittlerschichten bestehen aus einem Werkstoffsystem, welches als MCrAlY bezeichnet wird. 'M' steht dabei allgemein für den metallischen Basiswerkstoff Nickel oder Kobalt bzw. eine Legierung hieraus.


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