Laut Strategie- und Managementberatung HPP Science soll der Anteil von Magnesium bis 2010 von heute 2 auf 10 Kilogramm pro Fahrzeug steigen. Andere Experten halten in Einzelfällen sogar 50 Kilogramm für möglich. Daraus ergeben sich gute Chancen für die Rohstoffhersteller und -verarbeiter. Zur Zeit erweitern die Rohstoffhersteller ihre Kapazitäten: China steigert die Produktion von 5000 auf 150000 Tonnen pro Jahr. In Deutschland hat die Produktion von Magnesium-Gussteilen mit 30000 Tonnen ihr bisheriges Rekordniveau nahezu erreicht. Heute existieren bereits mehr als 60 Magnesiumanwendungen im Automobilbau, vornehmlich in Oberklasse-Fahrzeugen. In Sportwagen, Vans, SUV etc. lassen sich die höheren Kosten von Magnesiumbauteilen leichter rechtfertigen. Das Spektrum von Magnesiumkomponenten reicht von beweglichen Teilen (z. B. Räder) über Strukturkomponenten (z. B. Sitzgestelle) bis hin zu Hochtemperaturanwendugen (z. B. Motorblöcke). Allerdings ist der Einsatz noch auf mechanisch und chemisch gering belastete Bauteile beschränkt, z. B. Getriebegehäuse. Magnesium eignet sich auf Grund seiner guten Gießbarkeit sehr gut für dür dünnwandige Strukturteile wie Querträger und für großflächige Innenteile in Türen und Heckklappen. Auch endkonturennahe Druckgussteile aus Magnesium haben sich im Serieneinsatz bewährt. Grundsätzlich liegt der Schwerpunkt im Innenraum und im Antriebsstrang. Große Stückzahlen mit entsprechender Sogwirkung auf die Zulieferer könnten in den nächsten fünf Jahren das Mg-Automatikgetriebe von DaimlerChrysler und Mg-Al-Verbundkurbelgehäuse von BMW erreichen. Langfristig rechnet die Branche verstärkt mit Anwendungen in Karosserie und Chassis sowie im Hochtemperaturbereich. Die Wettbewerbsfähigkeit von Bauteilen aus Magnesium wird angesichts fallender Mg-Rohstoff- und steigender Stahl- bzw. Aluminiumpreise zunehmen. Auch der Einsatz von preiswertem recycliertem Magnesium trägt dazu bei. Als Schwellenpreis für eine komplette Materialsubstitution sehen Brancheninsider einen Magnesiumpreis von etwa 2,9 US-Dollar pro Kilogramm. Heute liegt dieser bei 3,5 Dollar pro Kilogramm. Der wachsende Einsatz von Magnesium im Automobilbau eröffnet neue Marktchancen für Verarbeiter, Bauteil- und Systemeliferanten. Gefragt sind zunächst Lösungen der Verarbeitungs- und Handlingprobleme, in erster Linie um Magnesium-Brände zu verhindern.


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    Titel :

    Ein Element im Trend


    Weitere Titelangaben:

    A trendy element


    Beteiligte:
    Laß, Dietmar (Autor:in)

    Erschienen in:

    Automobil Industrie ; 49 , 9 ; 94-97


    Erscheinungsdatum :

    2004


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 1 Bild, 2 Tabellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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