Fahrerinformations- und Fahrerassistenzsysteme (FIS/FAS) können durch die Zusatzbelastung und erhöhte Ablenkung des Fahrers die Unfallwahrscheinlichkeit erhöhen. Um das Ausmaß des Ablenkungspotentials eines Telematiksystems bestimmen und damit Entscheidungen über den Zugang solcher Systeme während der Fahrt treffen zu können, ist es notwendig, Methoden zu entwickeln, die dem Hersteller helfen, visuelle Beanspruchung von Systemen oder Aufgaben zu quantifizieren. Im Beitrag werden zwei Verfahren vorgestellt, die als Kandidaten zur Erfassung der visuellen Anforderung einer FIS/FAS-Aufgabe gelten: die Peripheral Detection Task (PDT) und die Okklusionsmethode. In einem Fahrversuch wurden Veränderungen in der Trefferate und den Reaktionszeiten bei rund 50 Probanden erhoben, die von einem Navigationssystem geleitet wurden. Insgesamt kann die PDT als sensitiv für unterschiedliche Anforderungen der Fahraufgabe bewertet werden. Des weiteren zeigt sie Sensitivität für Workloadspitzen, die sowohl von der Fahraufgabe als auch vom Navigationssystem stammen können. Distraktoreffekte können allerdings diese Sensitivität vor allem für mentale Beanspruchung stark vermindern. Ein absolutes Kriterium für die PDT Performance scheint aufgrund hoher interindividueller Unterschiede nicht angezeigt. Die Okklusions-Methode kann in erster Linie dazu verwendet werden, die visuellen Anforderungen, die mit einer Aufgabe verbunden sind, zu bewerten. Damit kann auch die 'Blindbedienbarkeit' von Systemen und die Unterbrechbarkeit von Dialogen überprüft werden. Umstritten ist nach wie vor die Festlegung der Parameter und das Fehlen der Zusatzbelastung in den Okklusionszeiten. Zusammenfassend wird festgehalten, daß beide Methoden in frühen Phasen des Designprozesses eingesetzt werden können, um diejenigen Designentwürfe zu identifizieren und auszusondern, die während der Fahrt nicht bedient werden können, da sie die Bewältigung der Fahraufgaben erheblich beeinträchtigen. Beide Methoden sind sensitiv für die visuellen Anforderungen einer Aufgabe. Die PDT ist darüber hinaus in der Lage, Beanspruchungsspitzen zu erkennen und sie kann ebenfalls eingesetzt werden, um die mentale Beanspruchung verschiedener Aufgaben zu erfassen.


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    Titel :

    Empirische Methoden zur Erfassung der Fahrerbeanspruchung


    Beteiligte:
    Rösler, Diana (Autor:in) / Oehme, Astrid (Autor:in) / Jahn, Georg (Autor:in) / Baumann, Martin (Autor:in) / Krems, Josef (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2004


    Format / Umfang :

    15 Seiten, 45 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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