Adaptive Fahrwerklager in der Horizontalebene bieten ein deutliches Potenzial, Auslegungszielkonflikte zwischen Fahrkomfort und Fahrdynamik zu entschärfen. Neben fahrdynamischen Aspekten werden an die Fahrwerklagerung Anforderungen hinsichtlich Übertragungsverhalten von Schwingungen und Dämpfungseigenschaften gestellt: durch Fahrbahnanregung und Abrollvorgänge der Reifen verursachte Vibrationen sollen isoliert und von der Karosseriestruktur ferngehalten werden. Außerdem sind hydraulische Fahrwerklager in ihrer dynamischen Steifigkeit stark frequenzabhängig. Zur Untersuchung der Auswirkungen der Fahrwerklagersteifigkeiten auf die Fahrdynamik wurde ein Simulationsmodell erstellt. Um die Auswirkungen unterschiedlicher Radaufhängungselastizitäten in der Horizontalebene zu untersuchen, wurden reale Fahrdynamik- und komfortorientierte Fahrversuche mit einem Mitteklasse-Pkw durchgeführt. Das Versuchsfahrzeug besitzt eine Vierlenker-Vorderradaufhängung, an der auf beiden Fahrzeugseiten jeweils das Komfortlager in der unteren Lenkerebene modifiziert wurde. Parallel wurde ein Aktorprototyp entwickelt, der anstelle konventioneller Fahrwerklager als Verbindungselement zwischen Radaufhängung und Karosserie eingesetzt werden kann. Die Simulationen und Versuche zeigten die Vorteile der adaptiven Elastokinematik. Fahrdynamisch gesehen soll und kann eine adaptive bzw. aktive Fahrwerkelastokinematik in Notsituationen kein ESP ersetzen, jedoch als Vorstufe bzw. Ergänzung zu ESP eingesetzt werden, um die fahrdynamische Charakteristik eines Fahrzeugs situationsadaptiv zu verändern.
Beeinflussung des Fahrzeugverhaltens durch adaptive Fahrwerklager
Adaptive suspension bushings for improved vehicle performance
Fachtagung der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik, Reifen, Fahrwerk, Fahrbahn, 9 ; 171-183
VDI-Berichte ; 1791
2003
13 Seiten, 10 Bilder, 7 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR BEEINFLUSSUNG EINES FAHRZEUGVERHALTENS
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