Das Laserschweißen wird als Alternative zum konventionellen Fügen in der Meyer-Werft seit 1994 eingesetzt. Der Durchbruch kam 1997 mit der Weiterentwicklung des Laserhybridschweißens. Durch die Kombination des CO2-Laserstrahlschweißens mit einem konventionellen Metall-Schutzgasschweißen (MSG) werden bessere Nahteigenschaften, höhere Schweißgeschwindigkeiten und deutlich weniger Schweißverzug erzielt. Bei dem Hybrid-Verfahren wird ein konventioneller MSG-Brenner in einem bestimmten Abstand und Winkel zum Laserstrahl positioniert, so daß die beiden Verfahren in einem gemeinsamen Schweißpunkt wirken. Das Verfahren wird in der Werft eingesetzt, um mehrere Stahlsektionen (Module) zu Stahlblöcken zusammenzusetzen, die wiederum zum Schiffsrumpf zusammengesetzt werden. Die Bestandteile einer Sektion - Paneele, Wände und andere Untergruppen - werden auf flexibel automatisierten Fertigungsstraßen zusammengefügt. Zur Realisierung der komplexen Funktionen werden in jeder Bearbeitungsstation bis zu 27 NC-Achsen eingesetzt. Geschweißt werden dabei Stumpfnähte und Kehlnähte im Blechdickenbereich von 5 bis 15 mm. Die Gesamtnahtlänge für ein 300 m langes Kreuzfahrschiff beträgt ca. 400 km Lasernaht. Die Wirtschaftlichkeit ergibt sich durch einen vergrößerten Produktionsausstoß bei einer Fertigungsstraße, geringere Richtarbeiten, höhere Bauteilgenauigkeiten und damit die Möglichkeit mehr vorauszurüsten. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, mehrere Blechdicken und Werkstoffe in einem Plattenfeld variieren zu können. Das Verfahren erlaubt durch sein großes Prozessfenster ein breiteres Anwenderspektrum. Für die Vorfertigung der Stahlsektionen wurde ein komplexer Technologiebereich geschaffen. Der Aufbau der Fertigungsstraße wird beschrieben. Die Praxis der Fertigung nähert sich der Maschinenbauqualität.
Die neue Fertigung der Meyer-Werft: Laserhybridschweißen als Kerntechnologie
2003
9 Seiten, 13 Bilder, 4 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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