Daten zum individuellen Verkehrsverhalten, valide erfasst und möglichst aktuell sind die Grundlage für die Verkehrsplanung von Bund, Ländern und Gemeinden. Gegenüber den traditionellen Befragungsmethoden bietet die Erfassung mittels Mobilfunktechnik, die auf einem handelsüblichen Mobiltelefon als Erhebungsinstrument basiert, eine Reihe von Vorteilen. Die Vorteile hinsichtlich Akzeptanz und Validität konnten anhand empirischer Untersuchungen nachgewiesen werden, die Frage der Kosten wurde mit Hilfe von konkreten Kalkulationen beantwortet. Im Kapitel 2 wird der Untersuchungs- und Erhebungsgegenstand, das Verkehrsverhalten, beschrieben und die wesentlichen Merkmale, die das Verhalten charakterisieren, herausgearbeitet. Darauf aufbauend werden in Kapitel 3 die zurzeit in der Planungspraxis angewandten Erhebungsverfahren - Beobachtungs- und Befragungsverfahren - vorgestellt. Da die Haushaltsbefragung in der Verkehrsplanung im Vergleich mit den übrigen Verfahren am häufigsten eingesetzt wird, liegt der Schwerpunkt dieses Kapitels auf der Darstellung dieser Erhebungstechnik in ihren Ausprägungen nach zeitlicher Anlage und Kommunikationsform. Ausgehend von dem Ziel, die zuvor beschriebenen Fehler zu minimieren, wird in Kapitel 4 das neue Erhebungsverfahren detailliert beschrieben. Das theoretische Konzept einer zum Teil automatischen, d. h. von den Zielpersonen unabhängigen Datenerfassung umfasst im Wesentlichen die Darstellung der Erhebungsinstrumente, der Erhebungsdurchführung sowie der Stichprobenplanung. Im Mittelpunkt des neuen Verfahrens steht als wichtigstes Erhebungsinstrument ein handelsübliches Mobiltelefon mit modifizierter SIM-Karte (bzw. Software der SIM-Karte). Kapitel 5 widmet sich der Akzeptanz und Validität des neuen Erhebungsverfahrens. Dazu wurde das theoretische Konzept praktisch umgesetzt, d. h., repräsentativ ausgewählte Personen haben für die Dauer von drei Tagen ein Mobiltelefon bei ihren Wegen mitgeführt und durch Eingaben über die Tastatur des Handys ihr Verkehrsverhalten dokumentiert. In Zusammenhang mit weiteren empirischen Untersuchungen konnten einerseits Einstellungen, Meinungen und Werthaltungen zum Erhebungsinstrument bzw. -verfahren erfasst werden, so dass ein umfassendes Bild über die Nutzer-Akzeptanz entstanden ist. Andererseits wurden unterschiedliche Kenngrößen zur Validität - u.a. Nonresponse- und Fehlerquoten - ermittelt und mit Kenngrößen herkömmlicher Befragungen verglichen. Neben der Datenvalidität spielen die Erhebungskosten eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Erhebungsverfahrens. Daher wird in Kapitel 6 exemplarisch eine Kostenschätzung für mehrere Varianten der Erhebung vorgenommen und die kalkulierten Kosten denen traditioneller Verfahren gegenübergestellt. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Ausblick, in dem die Einsatzmöglichkeiten und Chancen des neuen Verfahrens vor dem Hintergrund des technischen Fortschritts erörtert werden (KapiteI 7). Dabei wird besonders auf die neuen technischen Entwicklungen und Standards im Bereich der Telekommunikation eingegangen, die zweifellos in den nächsten Jahren weitere Möglichkeiten für die Verkehrsplanung eröffnen.


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    Titel :

    Erfassung des Verkehrsverhalten mittels Mobilfunktechnik - Konzept, Validität und Akzeptanz eines neuen Erhebungsverfahrens


    Beteiligte:
    Sommer, C. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    463 Seiten, Bilder, Tabellen, 119 Quellen



    Medientyp :

    Hochschulschrift


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch