Wenn es den Automobilherstellern gelingt, jährlich in 10 Mio Autos zusätzlich je 100 kg Aluminium an Stelle von 180 kg Stahl einzubauen, brächte dies eine Einsparung von rund 20 Mio t Treibhausgasen. In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit hat sich gezeigt, dass der reine Materialpreisunterschied zwischen Aluminium und Stahl über die gesamte Nutzungsdauer eines Fahrzeugs mehr als kompensiert werden kann. Anhand der Aluminium-Karosserie des Audi A8 wurden verschiedene Szenarien für das Recyceln von Karosserien aus Aluminium-Blech untersucht. Verglichen wurden die Blechbestandteile der Audi-A8-Karosserie mit einer um 109,5 kg schwereren Vergleichsvariante aus Stahl und einer optimierten Stahlvariante im Sinne des ULSAB-Konzepts mit einem Zusatzgewicht von 44,4 kg. In Bezug auf die Treibhausgasemissionen und die meisten übrigen Wirkungskategorien hat sich gezeigt, dass der gewichtsbedingte Mehrverbrauch an Treibstoff während der Nutzungsdauer im Falle der Stahlkarosserie die dominierende Einflussgröße ist. Die Art des Recyclings spielt bei der Stahlvariante eine untergeordnete Rolle. Die Analyse der verschiedenen Recyclingvarianten von Aluminium-Karosserien hat gezeigt, dass ein nachhaltiger Einsatz von Aluminium im Fahrzeugbau wesentlich von der Recyclingtechnik abhängig ist. Der Vergleich mit den Stahlkarosserien hat offen gelegt, dass unter den in den jeweiligen Szenarien angegeben Voraussetzungen der Einsatz von l kg Aluminium an Stelle von 1,8 kg Stahl eine Treibhausgas-Einsparung von ungefähr 20 kg bringt. Nachteilig für die Stahlvarianten wirkt sich vor allem deren höheres Gewicht und daraus folgend der höhere Treibstoffverbrauch während der Nutzungsdauer des Autos aus. Aluminium besitzt ein gewichtsspezifisch höheres Energieabsorptionsvermögen als Stahl, das durch Verwendung von Hohl- und Mehrkammerprofilen noch gesteigert werden kann. Der Rohmaterialpreis von 300 kg Aluminium - so viel wird für eine aluminiumintensive Autokarosserie benötigt - beträgt rund 400 EUR. Demgegenüber stellt sich ein Preis von 200 EUR für rund 500 kg Stahl im Referenzmodell. Der resultierende Unterschied in den reinen Materialkosten von 200 EUR wird noch geringer, wenn man den erhöhten Schrottwert des Aluminium mit berücksichtigt. Die Gewichtsreduktion von 200 kg gegenüber dem Stahlmodell bringt auf die gesamte Lebensdauer des aluminiumintensiven Fahrzeugs Treibstoffeinsparungen zwischen 1000 l bis 3000 l.
Verstärkter Aluminiumeinsatz im Automobil
SMM Schweizer Maschinenmarkt ; 104 , 33/34 ; 45-48
2003
3 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Aluminium , Automobilindustrie , Energieabsorption , Energieeinsparung , Fahrzeugsicherheit , Gewichtseinsparung , Kosteneinsparung , Kostenvergleich , Kraftstoffverbrauch , Leichtbauweise , Materialkosten , Personenkraftwagen , Produktlebenszyklus , Recycling-Technik , Stahl , Trend (Entwicklung) , Umweltbelastung , Wirtschaftlichkeit
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