Bei der Deutschen Bahn AG werden seit Mitte der 90er Jahre zur Reibungsminderung zwischen Spurkranz und Schienenkopfflanke überwiegend biologisch schnell abbauende Schmierstoffe eingesetzt. Geschmiert wird in der Regel der vorauslaufende Radsatz, wobei die anderen Spurkränze des Triebfahrzeuges und auch die der nachfolgenden Wagen von dem sich an der Schienenkopfflanke aufbauenden Schmierfilm profitieren sollen. Die Eigenschaften der Spurkranzfette lassen sich im Labor sehr praxisnah testen. Diese Laborprüfungen finden gemäß einem DB-Kenndatenblattes statt. Hierbei kommen sowohl physikalisch-chemische als auch mechanisch-dynamische Prüfungen zur Anwendung. Unbedingt erforderlich zur Eignungsprüfung von Spurkranzfetten sind funktions- und mechanisch-dynamische Prüfungen. Das bezieht sich auf die Druckstabilität 72 h bei 1 Grad C und 10 bar, auf die Förderbarkeit in Originalanlagen im Bereich von -25 Grad C bis 0 Grad C, auf die Haftfähigkeit auf einem Originalspurkranz bei Geschwindigkeiten bis 300 km/h unter Verwendung von Originaldüsen, auf Verschleißkalotten (1 h bei 200 N) DIN 51 350 T 5, Verfahren D, und auf Reibungszahlen sowie Verschleiß mit dem 2-Scheiben-Prüfstand. Die Haftung auf dem Spurkranz ist nicht nur wegen der Schmierung, sondern auch wegen der Verschmutzungsgefahr für die Fahrzeuge ein wichtiges Kriterium. Die Probleme bei der Weichenschmierung liegen vor allem in den Witterungseinflüssen, aber auch in Stellen im hinteren Bereich der Weiche, die bei der Schmierung nur schwer erreicht werden können. Daraus leiten sich auch die Anforderungen an die Weichenschmierfette ab, wobei seit 1996 biologisch schnell abbaubare Fette eingesetzt werden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass Fette deren Konsistenz bei -10 Grad C fester als 000 bzw. 00 ist, Probleme besonders in der Auftragbarkeit verursachen. Dadurch entstehen häufig Funktionsstörungen durch mangelhafte Schmierung mit allen damit verbundenen Folgen. Da bei der DB AG kein Schmierstoffwechsel mehr zwischen Sommer und Winter stattfindet, sondern ein All-Saison-Schmierstoff eingesetzt wird, muss mit dem Schmierstoff ein Temperaturbereich von ca. -30 Grad C bis 70 Grad C abgedeckt werden.


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    Titel :

    Spurkranz- und Weichenschmierung bei der DB AG - Laborprüfung und Praxisergebnisse


    Beteiligte:
    Abel, W.D. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    9 Seiten, 30 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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