Eine vielversprechende Methode, die Leistungsfähigkeit von Bergstrecken zu erhöhen, besteht im Einsatz von zusätzlichen, im Zug verteilten Slave-Lokomotiven, die die zulässige Zugmasse vervielfachen. Eine sichere und personalsparende Möglichkeit, die Slave-Lokomotiven von der führenden Master-Lokomotive aus zu steuern, bietet bei Güterzügen nur ein funkbasiertes System, das die spezifischen Betriebsbedingungen auf tunnelreichen und bogenreichen Bergstrecken zuverlässig beherrscht. Die bei diesem Projekt angewandte Technologie der sicheren Funkdatenübertragung ist in jeder Beziehung neuartig und wurde in der Bahntechnik zuvor noch niemals eingesetzt. Der Grund für die qualitativ hochwertige Datenübertragung und die damit erreichte hohe Verfügbarkeit ist das Konzept der konsequenten Redundanz. Diese Redundanz beginnt bei der Rechnerhardware, der Software, geht weiter über die Frequenz-Redundanz und endet bei der auf der Lokomotive physikalisch richtig eingesetzten Antennenredundanz. Sporadische Funkunterbrechungen betragen maximal 5 Sekunden. Bereits nach einer kurzen Inbetriebsetzungsphase und Testphase konnten Züge mit einer Gesamtlänge bis zu 700 m auch unter schwierigen topographischen Bedingungen im Funkfernsteuerbetrieb problemfrei geführt werden. Nachdem die Behörde die vorläufige Betriebszulassung ausgesprochen hat, wird mit vorerst zwei Probegarnituren der Testbetrieb über den Brenner aufgenommen.
Funkdatengesteuerter Nachschiebebetrieb für Hochleistungsgüterzüge
Radio-based operation of pushed freight-trains
2002
6 Seiten, 12 Bilder, 2 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch