Die neue PEM-Brennstoffzelle mit 92 PS (68 kW) von Ballard Power Systems findet Verwendung in serienreifen Fahrzeugen von DaimlerChrysler und Ford. Bei DaimlerChrysler (Stuttgart) ist es der wendige kleine Mercedes F-Cell, der sich optisch nicht von den Benzinfahrzeugen der A-Klasse unterscheidet. Außerdem sollen 30 Brennstoffzellenbusse Citaro ab 2003 in zehn europäischen Großstädten fahren. Aufwendiger als F-Cell ist Focus FCV Hybrid, das Brennstoffzellen-Hybridfahrzeug von Ford (Aachen). Eine Nickel-Metallhydridbatterie mit 216 V bietet beim Anfahren und starken Beschleunigen zusätzlichen Schub, anschließend wird sie parallel zur Zelle geschaltet. Außerdem verweist der Hersteller auf das regenerative Bremssystem mit Brake-By-Wire: Bei geringer Verzögerung wird der elektrische Antriebsmotor automatisch als Generatorbremse genutzt. So kann die Verzögerung in elektrische Energie umgesetzt werden. Sowohl bei F-Cell als auch bei FCV Hybrid findet das Brennstoffzellensystem im doppelten Boden Platz. Der Kraftstoff ist komprimierter Wasserstoff in Hochdrucktanks von Dynetek und der Aktionsradius nach dem Tanken beträgt derzeit 150 km (F-Cell) und 320 km (FCV Hybrid). Ab 2003 sollen 60 F-Cell und 50 FCV Hybrid weltweit probefahren. Die breite Vermarktung ist bei beiden für 2010 angesetzt. Noch ist Kälte ein ungelöstes Problem: Man kann das Auto zwar bei Minustemperaturen fahren, aber nicht einfach abstellen und am nächsten Tag wieder starten. Bei Frost muss beim Abstellen das in der Brennstoffzelle entstandene Wasser abgelassen werden. Ähnliche Projekte zum Brennstoffzellenauto und Brennstoffzellen-Hybrid haben UTC Fuel Cells als Partner zahlreicher europäischer und japanischer Automobilhersteller, aber auch General Motors und Toyota angekündigt.
DaimlerChrysler und Ford gehen in die Offensive. Mark 902: Neues Brennstoffzellenmodul von Ballard im Einsatz
Energie Spektrum ; 17 , 12 ; 26-28
2002
3 Seiten, 11 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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