(Forts. aus Heft 40(2002)10, S. 261-267) Die Frontform des Pkw bedingt bei dem Anprall gegen einen Fußgänger eine charakteristische Kinematik, den so genannten Aufschöpfvorgang, und damit resultierende Anprallbereiche des Körpers am Fahrzeug, nämlich Stoßstange, Fronthaubenvorderkante, Fronthaube und Windschutzscheibenregion. Es ist bekannt, dass der Fußgänger bei höherer Kollisionsgeschwindigkeit und bei geringer Fronthaubenlänge ein höheres Risiko besitzt mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe zu prallen. Die Kinematik beeinflussenden Parameter hinsichtlich der resultierenden Verletzungsfolgen bei Sekundäranprall auf der Straße werden untersucht und dabei die vertikale Fronthaubenhöhe, die horizontale Fronthaubenlänge und der Neigungswinkel der Windschutzscheibe als Parameter näher betrachtet. Es zeigt sich, dass Länge der Fronthaube und Winkel der Windschutzscheibe keinen erkennbaren Einfluss auf die resultierenden Verletzungen des Sekundäranpralles haben. Dagegen ergeben sich bei einer Fronthaubenhöhe von mehr als 70 cm häufig Kopfverletzungen und Oberschenkelfrakturen beim Sekundäranprall, bei geringeren Fronthaubenhöhen Verletzungen des Thorax. Ebenfalls zeigte die Wurfweite einen deutlichen Einfluss auf Verletzungen beim Sekundäranprall. Demzufolge sollten Maßnahmen einer Verletzungsreduktion bei Sekundäranprall bzw. Maßnahmen der vollständigen Vermeidung eines Sekundäranpralles gesucht und falls vorhanden auch unterstützt werden. Beispielweise kann ein am Fahrzeug angebrachter äußerer Airbag oder ein Stahlnetz zur Reduktion des Verletzungsrisikos eingesetzt werden. Ein Airbag direkt an der Haubenvorderkante könnte auch das Verletzungsrisiko an diesem Fahrzeugbauteil minimieren. Durch diese Maßnahme würde der Aufschöpfvorgang derart beeinflusst, dass der Fußganger gar nicht mehr auf der Fronthaube aufschägt, sondern erst bei höherer Geschwindigkeit gegen die Windschutzscheibe prallt. Auch ein nachfolgender Straßenaufprall könnte hierdurch in geschwächter Form auftreten. Durch Integration der Stoßstange in die Formgebung der Front und relativ einheitlicher Stoßstangenhöhe auf den Bereich 30 bis 35 cm vom Boden führte dies zu deutlich anderer Knochenbruchform und damit zu geringeren Verletzungsfolgen. Eine weitere Möglichkeit kann in Verwendung von mehreren Airbags über die gesamte Fronthaube verteilt gesehen werden. Durch Beachtung dieser und anderer in dem vorliegenden Artikel formulierten Vorschläge könnte die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer weiter gesteigert werden.


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    Titel :

    Analyse und Bewertung des Sekundäraufpralles auf die Straße bei Pkw-Fußgängerkollisionsabläufen


    Weitere Titelangaben:

    Analysis and valuation of the secondary impact to the road surface in car to pedestrian collisions


    Beteiligte:
    Otte, D. (Autor:in) / Pohlemann, T. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 9 Bilder, 17 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch