Es wird zunächst eine kurze Übersicht über die konventionellen akustischen Systeme, die im Motorraum eingesetzt werden, gegeben. Die Maßnahmen im Unterbodenbereich, die hier im Mittelpunkt stehen, werden hauptsächlich für eine Reduktion des Außengeräusches vorgenommen. Allgemein besitzen poröse Materialien hervorragende Absorptionseigenschaften. Im Motorraum müssen sie jedoch aus Schutz vor Flüssigkeitsaufnahme und der damit verbundenen Gefahr der Brennbarkeit mit einer Folie abgedeckt werden, was die Absoprtionseigenschaften deutlich verschlechtert. Kammerabsorber und Membranabsorber hingegen werden in der Regel aus geschlossenzelligen Materialien hergestellt und nehmen daher auch keine Flüssigkeit auf. Obwohl sich die Absorptionseigenschaften von porösen Absorbern von denen der Resonanzabsorber deutlich unterscheiden, liegen die Werte der gewonnenen Pegelreduktionen für beide Maßnahmen bei der beschleunigten Vorbeifahrt nach ISO R 362 im gleichen Bereich. Das Standgeräusch von Diesel angetriebenen Fahrzeugen stellt hingegen eine andere Problematik dar. Hier lassen sich deutliche Reduktionen der empfundenen Lautstärke erzielen, wenn eine breitbandige Senkung (ca. 2 Oktaven) des Spektrums oberhalb von 1000 Hz realisiert wird. Es wurde ein Bauteil entwickelt, das die breitbandigen Absorptionseigenschaften von porösen Materialien erreicht ohne deren materialspezifischen Problem aufzuweisen. Eine beliebige materialunabhängige schallharte Platte läßt sich durch Perforation schallabsorbierend gestalten. Durch eine gezielte Optimierung der Lochparameter wird ein Bauteil geschaffen, welches zum einen die tieffrequente Absorptionscharakteristik von Kammerabsorbern besitzt, gepaart mit der Breitbandcharakteristik von porösen Systemen. Das absorbierende mikroperforierte Element ist im aufgezeigten Beispiel eine Aluminiumfolie, welche auf einem Träger aus Glasfaser verstärktem Kunststoff aufgesiegelt wurde. Das Bauteil kann in Hochtemperaturbereichen bis zu 600 Grad Cel eingesetzt werden.
Gezielte Schallabsorption im Motorraum durch den Einsatz mikroperforierter Strukturen
2001
2 Seiten, 7 Bilder, 4 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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