Um das Ziel einer Verbesserung der passiven Sicherheit zu erreichen, arbeitet die Fahrzeug- und Zuliefererindustrie verstärkt an der Entwicklung von aktiven und vorausschauenden Sicherheitssystemen. Aktive, situationsadaptive Lichtsysteme können auf Informationen zu Fahrzeuggeschwindigkeit, Beschleunigung, Lenk- oder Kurvenradius, Umfeldleuchtdichten, Wetter, Straßenzustand oder Straßentyp reagieren. Systeme zur Kollisionswarnung und -vermeidung können durch aktive Maßnahmen die Fahrzeugsicherheit erhöhen. Pre-Crash-Systeme sind in der Lage den Zeitpunkt des Zusammenstoßes, die Unfallart und die potenzielle Unfallschwere zu ermitteln. Diese neuen Arten von Sicherheitssystemen lassen sich mit den Stichworten 'Unfälle vorbeugen' (Erkennen - Warnen - Vermeiden) und 'Verletzungsminderung' (Identifizierung - Reaktion - Schutz) klassifizieren. In diesem Zusammenhang wird die Verschmelzung von aktiven Maßnahmen, die Unfälle vorbeugen, und passiven Maßnahmen zur Verletzungsminderung häufig mit dem Begriff der 'Aktiven Passiven Sicherheit' bezeichnet. Der vorliegende Beitrag behandelt Maßnahmen zur aktiven und passiven Sicherheit anhand von Systemen zur Optimierung der Sicht des Fahrzeugführers und der Sicht von Fahrerassistenzsystemen zur Kollisionswarnung bzw. -vermeidung. Damit steht die Fahrzeugbeleuchtung als eines der ältesten Sicherheitssysteme ebenso im Mittelpunkt der Betrachtung wie neuartige Umfeldsensoren auf Basis von Lidar-, Radar- oder Bildverarbeitungstechniken. Es wird angenommen, dass das menschliche Auge, welches 90 % der Informationen für das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges liefert, durch technische Systeme nicht vollständig substituiert werden kann. Innovative Lichtsysteme und Assistenzsysteme sowie das damit verknüpfte Thema Mensch-Maschine-Schnittstelle müssen ganzheitlich gesehen werden. Dabei ist nicht die Fusion von Sensorsystemen das Ziel, sondern Mittel zum Zweck. In diesem Sinn sind physiologische und psychologische Analysen ebenso wie das Wissen über das Verkehrsgeschehen von entscheidender Bedeutung für eine dem Menschen gerechte Adaption.
Licht und Fahrerassistenz als Systeme zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit
Lighting and driver assistance as systems for improving vehicle safety
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 104 , 6 ; 574-582
2002
9 Seiten, 12 Bilder, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Anwendung im Fahrzeugbau , Anwendung in der Elektrotechnik und Elektronik , Kraftfahrzeug , Fahrzeugbeleuchtung , Fahrzeugsicherheit , Unfallanalyse , Unfallursachenforschung , Fahrerinformationssystem , Sicherheitseinrichtung (Fahrzeuginsasse) , Kollisionsschutz , Mensch-Maschine-Schnittstelle , Mensch-Maschine-System , LIDAR , Verkehrsunfall , Fahrerassistenzsystem
Licht und Fahrerassistenz als Systeme zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit
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