Bei einer vorgesehenen Fahrzeugpositionierung ist es in der Konzepthase das Ziel, ein Styling abgesichert einzufrieren. Leder als 'lebendes ' Material bedarf einer besonderen Berücksichtigung. Unter Temperatureinfluss schrumpft das Material und es entstehen Spannungen, die zum Ablösen des Leders vom Trägermaterial, oder schlimmer noch zum Versagen des gesamten Bauteils, führen können. Die Spannungen, die hier entstehen, sind sehr hoch und lassen sich zum Beispiel mit Hilfe von Trennnähten auffangen. Ziel dieser Trennung ist es dann, eine möglichst in der Form jedes einzelnen Lederteiles zweidimensionale Geometrie zu erreichen. Die Haftung auf dem Trägermaterial ist dadurch deutlich besser. Alternativ bleibt eine Veränderung der Formgebung. Hier ist eine Überarbeitung nach herstellungstechnischen Vorgaben notwendig. Ein wichtiger Bereich sind die Airbagabdeckungen. Hinsichtlich des Temperaturverhaltens muss in Bereichen mit einer höheren Temperaturbelastung ein schrumpfoptimiertes Leder eingesetzt werden. Dieses Leder wird besonders gegerbt und unter Feuchtigkeit definiert temperaturbehandelt. In Bereichen mit geringer mechanischer und thermischer Beanspruchung kann auf die aufwendige Vorbehandlung des Leders verzichtet werden. Hier wird in aller Regel ein Material mit einem größeren Schrumpfverhalten eingesetzt (z.B. Sitzbezüge ). Dementsprechend sind die größeren Toleranzen zu berücksichtigen und die Konstruktion darauf anzupassen. Die bekannten Herstellverfahren bieten eine Vielzahl von Realisierungsmöglichkeiten. Weit verbreitet ist das traditionelle Handkaschieren. Auf dieser Basis wurden Verfahren, wie das Stempelkaschieren und weitere Teilmechanisierungen entwickelt. Einige Automobilhersteller und Systemlieferanten haben heute das teilmechanisierte Direkthinterschäumen im Einsatz. Darüber hinaus ist das Verfahren des Direktkaschierens durch Expansionsschäumen von Leder neu und setzt noch einiges an Entwicklungsarbeit mit den Lederlieferanten voraus. Ein Verfahren wie das Direkthinterspritzen mit Leder ist bekannt, aber noch nicht verbreitet. Bei diesem Verfahren ist eine kurzfristige Weiterentwicklung absehbar.


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    Titel :

    Leder - ein Konstruktionswerkstoff mit Emotionen


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    15 Seiten, 11 Bilder, 1 Tabelle, 3 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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