Beim Einlauf von Reibbelägen bildet sich eine von der Flächenpressung, der Reibungsgeschwindigkeit und dem Belagwerkstoff abhängige Reibschicht. Die Reibschicht ist nicht geschlossen sondern besteht aus einzelnen, sich ständig verlagernden plattenförmigen Bereichen, zwischen denen sich Ablagerungen von Verschleißpartikeln befinden. Die plattenförmigen Bereiche übertragen das Reibungsmoment. Eine verbesserte Bewertung des tribologischen Verhaltens einer Reibpaarung stellt die kombinierte Messung der Kräfte, Momente und Geschwindigkeiten sowie der Verschleißpartikel dar. Sie ermöglicht die Formulierung eines neuen Bewertungskriteriums. Die Versuche erfolgten auf einem Teilbelag-Bremsenprüfstand mit Aerosolspektrometer. Die Untersuchung des Einlaufverhaltens soll Aufschluss darüber geben, nach welchen Bremsfolgezahlen unter sonst gleichen Betriebsbedingungen die Reibungszahl annähernd konstant bleibt. Gleichzeitig soll sich der Verschleiß verringern. Im Beitrag werden die Reibpaarung und die Versuchsergebnisse dargestellt. Es wurde das Einlaufverhalten von 3 Reibbelägen, 2 für Kfz und 1 für Schienenfahrzeuge in jeweils fünf Versuchsreihen mit je 100 Stoppbremsungen untersucht. Gemeinsam war den Reibbelägen ein typisches Einlaufverhalten. Nach ca. 300 Stoppbremsungen bleiben die mittleren Durchmesser, die Anzahl und die Verteilung der Verschleißpartikel sowie die mittleren Reibungszahlen für jeden Belag auf unterschiedlichem Niveau annähernd konstant.
Einlaufverhalten technischer Reibbeläge
Run-in behaviour of technical friction linings
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 103 , 12 ; 1168-1177
2001
7 Seiten, 6 Bilder, 3 Tabellen, 12 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Reibbeläge: Einlaufverhalten technischer Reibbeläge
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