Die Sonne verbrennt allmählich ihren Wasserstoff-Vorrat und wird immer heißer. Als Folge hiervon wird es in ein bis zwei Milliarden Jahren auf der Erde einen starken Temperaturanstieg geben, das Kohlendioxid in der Atmosphäre wird abnehmen, die Pflanzen werden ersticken und die Ozeane werden verdampfen. Es gibt verschiedene Vorschläge, wie die Menschheit diesem Schreckenszenario entgehen kann. Drei US-Astronomen haben einen nicht allzu utopischen Vorschlag hierzu gemacht: Man nehme einen Planetoiden oder Kometen, lenke ihn wiederholt knapp an der Erde vorbei und vergrößere so durch Impulsübertrag ihren Bahnradius. Ziel ist es, den Radius der Erdbahn innerhalb von 6,3 Milliarden Jahren um 50% zu erhöhen. Als Objekte sind Steinbrocken von 100 Kilometer Größe und 1022 Gramm Masse geeignet, wie sie im Kuiper-Gürtel vorkommen. Um die Vergrößerung der Erdbahn zu realisieren, müßte alle 6000 Jahre ein Kuiper-Objekt die Erde im Abstand von 10000 km passieren. Die notwendige Energie für die Bahnänderung beträgt das Zehnmillionenfache der des irdischen Kernwaffenarsenals. Bei der Bahnänderung sollte die Erde ihren Mond auf die sonnenfernere Bahn mitnehmen, da der Mond zur Stabilisierung der Neigung der Erdachse erforderlich ist. Diese kosmische Ingenieurskunst ist derzeit utopisch. Näherliegende Anwendungen der kosmischen Ingenieurskunst sind die Ablenkung von Kometen mit Kollisionskurs zur Erde oder der Rohstofftransport vom äußeren Sonnensystem zur Erde.
Kosmische Ingenieurskunst. Himmelsmechanik
2001
2 Seiten, 1 Bild
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Moderne Verfahren der Himmelsmechanik
TIBKAT | 1977
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|SLUB | 1988
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