Der Pkw-Inlandsmarkt hat sich nach nunmehr sechs niveaureichen Jahren von der Konjunktur abgekoppelt. In den ersten 6 Monaten des Jahres 2000 wurden 11 % weniger Pkw und Kombi-Fahrzeuge zugelassen, ein zweistelliger Markteinbruch, der so hoch nicht erwartet worden war. Ein einheitliches Konjunkturmuster für diesen der aufstrebenden Wirtschaftsentwicklung konträren Verlauf ist nicht auszumachen. Die inländischen Bremseffekte werden vom Verband der Automobilindustrie (VDA) mit einer Reihe von Faktoren begründet: - wachsende Lagervorräte preislich attraktiver Gebrauchtwagen, - eine große Zahl neuer Pkw Modelle mit ensprechend geringer Breitenwirkung, - Zunahme des Anteils ausländischer Anbieter auf dem deutschen Pkw-Markt, - kaum mehr durchzusetzende Preisanpassungen, - stark gestiegene Kraftstoffpreise. Insgesamt veranschlagt der VDA die durch den hohen Kraftstoffpreis ausgelöste Schwächung der Kaufkraft der Autofahrer auf 15 Mrd DM, dies entspricht 10 % des Anschaffungsbudgets für Neufahrzeuge. Die bemerkenswerteste Veränderung der Nachfragestruktur wird durch den Anstieg des Dieselanteils an den Pkw-Neuzulassungen markiert. Innerhalb von 2 Jahren hat sich der Dieselanteil in Deutschland verdoppelt und liegt bei fast 30 %, dies entspricht in etwa dem europäischen Durchschnitt. Die Individualisierung der Nachfrage schlägt sich in der wachsenden Bedeutung von Nischenfahrzeugen nieder. Der Cabrio-Anteil stieg auf 4.3 %, Allradfahrzeuge auf 4.8 % und Vans auf 5.5 %.
Das verflixte siebente Jahr. Automobilwirtschaft
The German automotive market
Krafthand ; 73 , 19 ; 54-56
2000
3 Seiten, 5 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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