Für alle betrachteten Kontinentalregionen wird eine gleichmäßige, zu heute wenig veränderte Entwicklung für die Jahre bis 2005 angenommen; es sind sprunghafte Entwicklungen weder in Technik noch in Ökonomie absehbar. Die technische Entwicklung in der Fahrzeuginstandhaltung verläuft in den hochindustrialisierten Ländern Nordamerikas und Westeuropas vergleichbar. In Mittel- und Osteuropa besteht der Zwang zur Reduktion der Personalkosten weniger. Aufgrund mangelnder Beförderungsalternativen können die Schienenverkehrsunternehmen ihren Fahrgästen hier einen geringeren Komfort, niedrige Reise- und Transportgeschwindigkeiten sowie größere Verspätungen eher zumuten. Die Entwicklung in den hochindustrialisierten Ländern geht stark in Richtung höchster Fahrzeugverfügbarkeit bei kleinem Instandhaltungsaufwand (restlebensdauerorientierte, vorausschauende Instandhaltung, weitgehende Eigendiagnose an Bord und Baugruppentausch, Spezialisierung der Reparaturdienstleister). Für die Länder Mittel- und besonders Osteuropas ist demgegenüber anzunehmen, daß entsprechend des wirtschaftlich Möglichen zunächst der Übergang zur vorbeugenden Instandhaltung mit funktionierender Tauschteilwirtschaft stattfinden wird. Grundsätzlich gilt für die Schienenverkehrsunternehmen in allen betrachteten Gebieten, daß eine dem Fahrzeugbestand und dessen Laufleistung angemessene lnstandhaltungskapazität vorgehalten wird. Dies resultiert aus der historischen Entwicklung der Schienenverkehrsunternehmen als auch bestehenden gesetzlichen Regelungen zu deren komplexer Verantwortlichkeit zur Betriebs- und insbesondere Verkehrssicherheit. Mit der Inbetriebnahme neuer, innovativer Fahrzeuge insbesondere der Traktion und des Reiseverkehrs ist von einem ständig sinkendem Gesamtaufwand für Fahrzeuginstandhaltung auszugehen. Der lnstandhaltungsmarkt muß als Verdrängungsmarkt typisiert werden. Auch vor dem Hintergrund der Deregulierung des Marktes in Europa ist zudem im Betrachtungszeitraum mit einem deutlichen Überhang an Instandhaltungskapazität auszugehen. Betreiberunabhängige Leistungsanbieter werden daher insbesondere Geschäftsentwicklung betreiben können in Projekten mit neuer Finanzierungsform (z.B. BOT) unter Inkaufnahme eines deutlich höheren Anteiles am gesamten Betriebsrisiko. Garantierte Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Fahrzeuge werden dabei als Vertragsbestandteil an Bedeutung gewinnen. Kleine und mittlere Unternehmen gelangen hier schnell an die Grenze wirtschaftlich tragbaren Risikos und haben eine Chance insbesondere im Zusammengehen mit potenten, international aufgestellten Fahrzeugherstellern. Die Entwicklung der lnvestitionsvolumina im lnstandhaltungssektor wird auf der Basis von Datenerhebungen bei Eisenbahnen und Unternehmen des Stadt- und Vorortverkehrs abgeschätzt. Es sind im gesamten Betrachtungsgebiet jährliche mittlere Investitionen in die Modernisierung oder Überholung von Fahrzeugen in Höhe von 3,7 bis 4 Mrd. US-Dollar zu erwarten. Für den Neubau oder die Erneuerung von Werkstätten ist von etwa 2 Mrd. US-Dollar jährlich auszugehen.


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    Titel :

    Instandhaltung von Schienenfahrzeugen, Marktstudie


    Beteiligte:
    Alles, H. (Autor:in) / Müller, A. (Autor:in)

    Erscheinungsdatum :

    2000


    Format / Umfang :

    79 Seiten, Bilder, Tabellen, 21 Quellen


    Medientyp :

    Report


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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