Nach 5-jähriger Praxiserfahrung und dem Bau von mittlerweile 14 Multicurve-Pressen kann gesagt werden, dass die Werkzeugerprobung auf Multicurve-Pressen zu einem deutlich besseren Einarbeitungsgrad der Serienwerkzeuge in der Karosseriefertigung führt. Durch den Einsatz der Multicurve-Pressen kann die Werkzeugeinarbeitung auf den Transferpressen um bis zu 90 % reduziert werden. Derzeit werden im Hause Müller Weingarten zwei Multicurve-Pressen gebaut, die einmal als einfach wirkende und im anderen Fall auch als doppelt wirkende Pressen eine Gesamtpresskraft von je 30000 kN erhalten. Diese beiden Maschinen werden auch mit einer Ziehkissenvorbeschleunigung, analog zu den mechanischen Pressen, ausgerüstet. Es wird davon ausgegangen, dass die Werkzeugeinarbeitung mit dieser Neuentwicklung für die Serienfertigung auf Transferpressen weiter verbessert werden kann. Die Multicurve-Pressen der neuesten Generation bieten über die Regelung der 4 Pressenzylinder sowohl die Möglichkeit der Stößelparallelhaltung als auch grundsätzlich die gewollte Schrägstellung. Um dieses technische Möglichkeit für die Werkzeugeinarbeitung zu nutzen, müssen verlässliche Daten der Produktionspresse vorliegen. Diese Daten, die die Stößelschrägstellung in Abhängigkeit von Preßkraft, Geschwindigkeit und Kraftangriffspunkten im Werkzeug umfassen sollten, sind nur mit großem Meßaufwand erhältlich. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Werkzeugeinarbeitung diese Möglichkeit umsetzen wird.
Simulation von Produktionspressen bei der Werkzeugerprobung durch den Einsatz von modernen hydraulischen Try-Out-Pressen und Multicurve-Pressen
2000
15 Seiten, 7 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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