Zum Erzielen einer größeren Flexibilität und verbesserten Produktivität mit dem Tandem-Draht-Schweißen wird der Einsatz einer Roboter-Schweißzelle vorgestellt. Dieses 12-Achsensystem besteht aus zwei unabhängigen Zellen, einem Roboterarm der auf einem 7 m langen Gerüst montiert ist, und aus zwei 1,5-t- Manipulatoren. Die verwendeten Schweißstromquellen des Systems, beide 500 A, werden direkt durch die Robotersteuerung kontrolliert; dadurch ist eine direkte Einstellung der Schweißparameter während des Programmablaufs möglich. Ein anderer Vorteil ist, daß die Schweißparameter wie Stromstärke und Drahtgeschwindigkeit angezeigt werden. Mit dem Tandem-Draht-Prozeß werden bedeutend höhere Abschmelzleistungen erreicht als mit dem Einfach-Draht-Schweißen; sie liegen bei mehr als 25 kg/h gegenüber unter 11 kg/h beim Einfach-Draht-Prozeß. Die maximale Abschmelzleistung wird jedoch durch die zu schweißende Nahtdicke begrenzt. Abhängig von der Nahtdicke liegen die Vorschubgeschindigkeiten im allgemeinen zwischen 500 mm/min bis 1200 mm/min. Der Anstieg der Abschmelzleistung und der Vorschubgeschwindigkeit haben einen außerordentlichen Einfluß auf die Produktionszykluszeit. Die Schweißqualität wird an Hand der Spritzer, des Einbrands, des Nahtaussehens, der Verzerrung und der Schweißhärte untersucht. Derzeit sind die Spritzeranteile des Tandem-Draht-Schweißens unwesentlich höher als beim Einfach-Draht-Schweißen. Das Ansteigen der Spritzer tritt hauptsächlich auf, wenn drei Schweißungen konvergieren. Die Einbrandtiefe ist im Vergleich zum Einfach-Draht-Schweißen in allen Fällen sehr günstig. In allen 36 Proben wird eine durchschnittlicher Wert von 3,9 mm Einbrandtiefe erreicht. Im allgemeinen ist das Nahtaussehen gut. Viele der langen Schweißnähte zeigen visuell eine rauhere Oberfläche, die aber nach entsprechenden Untersuchungen sich als nicht negativ für die physikalischen und mechanischen Eigenschaften erweist. Die Ergebnisse der Härteprüfungen zeigen, daß keine der Härten über dem maximalen Limit von 350 VPN liegt. Die Verzerrungen sind wegen des geringen Wärmeeintrags reduziert. (Görges, U.)
Lifting productivity using tandem wire welding
Erhöhen der Produktivität durch Tandemdrahtschweißen
Welding and Metal Fabrication ; 68 , 2 ; 16-18
2000
3 Seiten, 8 Bilder, 3 Tabellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Englisch
Roboter , Automatisierung , Mehrelektrodenschweißen , Produktivität , Doppellichtbogenschweißen , Schweißparameter , Drahtzufuhr , Abschmelzleistung , Schweißnaht , Gütesicherung , Einbrand (Schweißnaht) , Härte , Rauigkeit , Härteversuch , Energiezufuhr , Fahrgestell , Karosserie , legierter Stahl , Schweißstromquelle