Die Fusion der DASA mit der französischen Aerospatiale wurde sehr schnell abgewickelt. Allerdings dürften sich viele Abmachungen schon kurzfristig als Sprengsätze erweisen. So entschied man sich für eine Doppelspitze. Als ebenso problematisch könnten sich die Vetorechte der Franzosen erweisen. Wenn es um Akquisitionen, Kapitalmaßnahmen oder um Entlassungen geht, müssen die Manager erst im französischen Wirtschaftsministerium (der französische Staat hält einen Anteil von 15 %) nachfragen. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete darüberhinaus ein Dasa-Mitarbeiter durchschnittlich 20 % mehr Gewinn als sein französischer Kollege. Die Pläne, bis zum Jahr 2003 eine Rentabilität von 10 % zu erreichen, dürften also schwer zu verwirklichen sein. Ungewiss ist außerdem, ob der französische Staat seine 15 %-Beteiligung tatsächlich in wenigen Jahren verkauft. Allerdings wurde das Recht auf einen sauberen Absprung von DaimlerChrysler vertraglich abgesichert. DaimlerChrysler kann, sollte sich eine vertretbare Rendite nicht erzielen lassen, den Partnern ihre Anteile zum Marktpreis andienen. Damit wäre DaimlerChrysler wieder ein reiner Automobilkonzern, die Trennung vom Bahngeschäft vorausgeetzt. Der nächste Schritt ist jedoch zunächst die Umwandlung des Zivilflugzeugbaukonsortiums Airbus in eine echte Kapitalgesellschaft und die Einbeziehung von British Aerospace. Auf jeden Fall gewinnt die Konsolidierung der Branche mit der Fusion an Tempo. Vermutlich geht die BritishAerospace nun auf Partnersuche in USA. Alledings steht auch dem deutsch-französischen Duo dieser Weg offen.
Von gleich zu gleich. Dasa/Aerospatiale
The fusion Dasa/Aerospatiale
Wirtschaftswoche ; 43 ; 62-63
1999
2 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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