Zerodur-Glaskeramik von Schott mit seiner Nullausdehnung ist bereits in vielen spektakulären Projekten eingesetzt worden, was in einer Aufstellung der seit 1970 gefertigten Spiegelträger gezeigt wird. Gegenstand der vorliegenden Darstellung ist das weltweit stärkste Röntgenteleskop Chandra, das mit seinen 20 t sowie Triebwerk und angekoppelter Raumausrüstung die schwerste je mit dem Space Shuttle ins All gebrachte Ladung ist. Dort soll Chandra das verborgene Universum im Bereich der Röntgenstrahlung erforschen: irgendeine Form von unentdeckter, sog. schwarzer Materie, die die heißen Gase in Galaxienhaufen zusammenhält. Außer dem Rätsel der schwarzen Löcher sind Quasare, Starburst-Galaxien u.a. Hochenergiephänomene Gegenstand der Beobachtungen mit Chandra. Das Kernstück des Teleskopsystems ist ein hochauflösendes Spiegelmodul, wofür zylindrische Spezialspiegel entwickelt wurden (Durchmesser des größten: ca. 1,2 m, Länge ca. 1 m). Die aus Zerodur-Glaskeramik hergestellten Spiegel sind mit einer Planität von wenigen Atomen geschliffen und poliert und anschließend mit Iridium bedampft worden. Bei ersten Messungen ergab sich, daß das Chandra-Observatorium Objekte unterscheiden kann, die durch eine halbe Bogensekunde voneinander getrennt sind. Chandra repräsentiert modernste Röntgentechnik, aber nach seiner Mission (5 bzw. 10 Jahre) wird bereits die nächste Generation von Röntgensatelliten erwartet.
Schwarzen Löchern auf der Spur
Schott Info ; 91 ; 12-15
1999
4 Seiten, 7 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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