Das Pariser S-Bahnsystem RER verzeichnet bei mäßiger Betriebsqualität kontinuierliche Zuwächse bei den Fahrgastzahlen. Das Qualtitätsnievau ist dem Umstand geschuldet, dass die Infrastruktur deutliche Modernisierungsrückstände aufweist. Auch gab es seit den 1980er-Jahren nur noch kleinere Netzerweiterungen wie etwa das Projekt EOLE (RER-Linie E). Dass dieser Rückstand aufgeholt werden muss, liegt ebenso auf der Hand wie die Tatsache, dass angesichts der gewaltigen Beförderungszahlen komplette Streckensperrungen nicht in Frage kommen. Transportströme mit Zugfolgen von 3 min bei Kapazitäten von 1700 Personen je Zug können schlicht von keinem Ersatzsystem bewältigt werden. Die Modernisierung eines heute schon überlasteten Systems "unter dem rollenden Rad" macht die Streckenausbauten sehr komplex und auch teuer: man rechnet wegen der erschwerten Bedingungen mit zahlreichen provisorischen Bauzuständen etc. mit rund 40 % Mehrkosten gegenüber der Modernisierung mit Totalsperrung der Anlagen. Eine große politische Lobby hat die Modernisierung des Bestandsnetzes leider auch nicht. Die große Politik ist zurzeit stärker auf das Megaprojekt "Grand Paris Express" (automatisches Ring-U-Bahn um die Stadt) fixiert, obwohl der verkehrliche Wert der RER-Radialstrecken wesentlich höher ist.
La modernisation des RER : l’ inévitable complexité
Unvermeidbare Komplexität bei der Modernisierung des S-Bahnsystems in Pari
Le Rail ; 191 ; 13-15
2012-01-01
3 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Französisch
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Complexité et rigidité << à la française >>
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