Das Wissenschaftler-Netzwerk "Deutsche Akademie für Technikwissenschaften" (acatech) will mit einem Positionspapier Wirtschaft und Politik Handlungsempfehlungen geben, wie künftig Mobilität von Menschen und die Logistik von Gütern besser aufeinander abgestimmt werden können. Infrastrukturdiskussionen wurden bewusst nicht geführt, sondern es sollte die gesellschaftliche Wahrnehmung von Mobilität und Logistik in den Vordergrund gerückt werden. Mittel- bis langfristig sei mit stark steigenden Transportpreisen zu rechnen und der Transport werde bald wieder zu einem limitierenden Faktor, was Einfluss auf der Produktion und den Aktionsradius der Verteilung habe. Technische, ordnungsrechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen für die Verkehrsträger müssten angeglichen werden, die regionale Verkehrsentwicklungsplanung sollte den Logistik- und Güterverkehr berücksichtigen. Zu empfehlen sei die Einführung eines digitalen Logistik- und Mobilitätsatlas für Städte und Regionen. Matthias Roeser kommentiert den Bericht kritisch: Die Autoren des Positionspapiers drücken sich vor klaren Positionen dort, wo Zielkonflikte gelöst werden müssten. Aktuelle Diskussionen würden nicht berücksichtigt (z. B. sei die Forderung nach einem verkehrsträgerübergreifenden Infrastrukturbericht längst Konsenz, es scheitert nur an einer uneinheitlichen Datenbasis). Die Handlungsempfehlungen seien zu allgemein und vage. Das enttäuscht umso mehr, da renommierte Wissenschaftler beteiligt waren.
Verkehr integriert planen: Acatech will für Mobilität und Logistik sensibilisieren/Meinung: Alle sollen handeln - aber wie? Acatech-Positionspapier drückt sich vor klaren Positionen
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 66 , 104 ; 7
2012-01-01
1 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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