In keiner anderen Region sind die Bürger den Schallemissionen des Schienengüterverkehrs so stark ausgesetzt wie im oberen Mittelrheintal. 320 Güterzüge passieren die Region täglich. Rheinland-Pfalz bemüht sich um schnelle Abhilfe und fordert eine Nachbearbeitung des Lärmsanierungskonzepts des Bundes. Das lärmabhängige Trassenpreissystem von Bund und Deutscher Bahn wird nach Meinung des Infrastrukturministers von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, seinen Anspruch nicht gerecht, den Bahnlärm bis 2020 zu halbieren. Dabei handle es sich nicht nur um ein Zeitproblem (alle LL-Bremssohlen müssen für den gesamten Wagenpark in einem kurzen Zeitraum produziert und eingebaut werden). Die Amortisation der Umrüstkosten reiche nicht aus, um einen Anreiz zu setzen. Die erhöhten Betriebskosten müssen auch erwirtschaftet werden. Die Umrüstung auf die K-Sohle könne früher beginnen. Der Vorschlag der Länder, die Grenzwerte der TSI Noise (EU-Norm für Eisenbahnlärm) scheitert daran, dass alle Mitgliedstaaten der zustimmen müssen, viele haben weniger Lärmprobleme als Deutschland. Im Interview diskutiert der Minister Konzepte gegen Bahnlärm und die damit zusammenhängenden politischen und wirtschaftlichen Fragestellungen.
"Anreiz zur Umrüstung auf leise Bremse zu niedrig"
Eisenbahnen: Minister Roger Lewentz über Konzepte gegen Bahnlärm
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 66 , 43/44 ; 8
2012-01-01
1 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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