Nach der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) mit dem Bund verpflichtet sich die DB AG, das Netz in einem uneingeschränkt nutzbaren Zustand zu halten und einen Eigenbetrag von jährlich 500 Mio. Euro für die Erhaltung und Modernisierung beizusteuern. Die DB AG hat 2010 mit 1,47 Mrd. Euro 470 Mio. Euro mehr Geld ins Netz gesteckt als die LuFV vorgibt. Auch der theoretische Fahrzeitverlust - wieviel Zeit in Minuten ein Idealzug durch mängelbedingte Langsamfahrstellen verliert, wenn er das ganze Netz mit der jeweils zulässigen Höchstgeschwindigkeit abährt - war geringer. Er belief sich auf 2458 Minuten und blieb mit 286 Minuten unter dem Zielwert von 2744 Minuten. Die Zahl der Störungen erhöhte sich um 6 Prozent auf 206000, die durchschnittliche Dauer der Störungen erhöhte sich um 3,1 Prozent. An insgesamt 15 Stellen im Schienennetz gibt es bereits Engpässe oder sind Kapazitätsprobleme kurzfristig absehbar. Das Durchschnittsalter der Gleise ist 20 Jahre, der Weichen 17 und der Brücken 55 Jahre, signifikante Verbesserungen bringt daher nur ein umfangreicher Erneuerungsprozess. Wichtig sind dabei zwei Aspekte: es muss einen Anreiz geben, die notwendige Unterhaltung (DB-Aufgabe) so gut auszuführen, dass es nicht vorzeitig zur Ersatzinvestitionen kommt (Aufgabe des Bundes). Bei der Fortschreibung des LuFV ist auch der Faktor Kapazität einzubeziehen.
Mehr Störungen im DB-Netz. Infrastrukturzustandsbericht 2010: Qualitätsvorgaben mehr als erfüllt/Theoretischer Fahrzeitverlust/Kommentar: Noch Luft nach oben
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 65 , 89 ; 1-2
2011-01-01
2 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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