Obwohl das Bahnfahren in den europäischen Ländern überall etwa gleich sicher ist und die Nutzung des Systems Bahn keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des objektiven Risikos zeigt, finden sich bei den Funktionalitäten der Leit- und Sicherungstechnik europäischer Bahnen und bei den betrieblichen Regelwerken erstaunliche Unterschiede, wobei diese zum Teil auf grundlegend divergierenden Auffassungen von der Sicherheitsrelevanz bestimmter sicherungstechnischer Funktionen basieren. Der Autor zeigt charakteristische Beispiele zur ortsfesten Signalisierung, zur Gleisfreimeldung, zur Durchrutschweg- und Flankenschutzsicherung sowie zur Methode zur Absicherung der hilfsweisen Rücknahme von Fahrstraßen auf, diskutiert und hinterfragt sie kritisch. Er empfiehlt den europäischen Bahnen diesbezüglich einen stärkeren fachlichen Austausch, damit sich die europaweit die vorteilhaftesten Sicherungsprinzipien durchsetzen können. Bei den osteuropäischen Bahnen wurden im Rahmen der Organisation OSZD bereits vor vielen Jahren einheitliche Signalisierungsgrundsätze eingeführt, so dass heute die größten Unterschiede bei den Signalsystemen nur in Westeuropa herrschen. Der Inhalt des Beitrags basiert auf einem vortrag, den der Autor auf dem 2. Sicherheitstag des VDEI gehalten hat.
Leit- und Sicherungstechnik: Sicherheitliche Funktionen in der europäischen LST
Deine Bahn ; 38 , 6 ; 8-15
2010-01-01
8 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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