Entgegen den vielen positiven Selbstdarstellungen scheint der Railjet beim Reispublikum nicht so gut anzukommen. Bei den Fahrzeiten besteht kaum Unterschied zu den EC-Zügen auf der Strecke Wien - Salzburg und die durchschnittliche Auslastung liegt nur bei 50 - 60 %, in Ungarn sogar bestenfalls 25 %. Die MAV denkt bereits über eine Rücknahme des ihr zu teuren Railjet-Verkehrs nach. Der Bistrowagen verbraucht mehr als die Hälfte des Wagens ohne Sitzplätze zu bieten. Eine weitere Platzverschwendung ist die als Galley bezeichnete Sonderküche im Steuerwagen. Zur Behebung des Aerodynamik-Problems zwischen Taurus und erstem Wagen wird noch nach einer Lösung gesucht. Die zu weit seitlich positionierten UIC-Steckdosen führen zu extremen mechanischen Belastungen der UIC-Kabel und zu Störungen, die bis zu Zugausfällen und Einfachführungen auf Teilstrecken reichen. Die für Trolley notwendige Durchgangsbreite von 55 cm erzwang bei der 2 +2 Bestuhlung der 2. Klasse den Einsatz unbequem enger Sitze. Die Länge und die Breits des Steuerwagens gegenüber der Reihe verlangte zur Einhaltung des Lichtraumes die Anpassung der Front, die durch die veränderte Aerodynamik störende Pfeifgeräusche verursachte. Einsparungen in Wartungs- und Betriebskosten erwiesen sich auch als zu optimistisch. Diese und andere Nachteile werden im Beitrag beschrieben.
Railjet: Wirklich eine Qualitäts-Innovation?
Eisenbahn Österreich ; 3 ; 154-155
2010-01-01
2 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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