In der Fahrplankonstruktion der DB AG werden Zeitzuschläge vorwiegend als gleichmäßig verteilte prozentuale Fahrzeitzuschläge (Regelzuschlag) berücksichtigt. Haltezuschläge kommen in der Regel nur als Ausgleich für die Reaktionszeit des Triebfahrzeugführers zur Anwendung und betragen weniger als eine Minute. Bei einer Störung am Ende einer Strecke vor einem Halt ist die Möglichkeit zum Ausgleich einer erfahrenen Verspätung bereits verstrichen. Die Zugfahrt wird in diesem Fall sowohl verspätet ein- als auch ausfahren. Dieser Zustand kann verhindert werden, wenn der Regelzuschlag als Haltezeitzuschlag angeordnet wird. Untersuchungen mithilfe der Eisenbahnbetriebssimulation ergaben, dass damit eine höhere Pünktlichkeit erreicht werden kann (25 % weniger Verspätungszuwachs) bei gleichzeitiger Reduzierung der planmäßigen Beförderungszeit und konstanter planmäßiger Leistung. Der Haltezeitzuschlag wird zeitlich vor dem planmäßigen Halt geordnet. Die planmäßige Ankunft für den Triebfahrzeugführer ist damit die Zeit vor dem Haltezeitzuschlag. Dem Fahrgast wird die Zeit nach dem Haltezeitzuschlag veröffentlicht. Es wird also unterschieden zwischen einem betrieblichen und einem veröffentlichten fahrplan.
Betrieblicher Fahrplan und "gefühlte" Verspätung
Working timetable and "experienced" delay
ZEVrail ; 133 , 8 ; 322-325
2009-01-01
4 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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