Im Zentralteil des Lehrter Bahnhofs in Berlin wurden vier einzelne Eisenbahnbrücken erstellt, die parallel zur bisherigen, ost-westlich trassierten Stadtbahnbrücke verlaufen, aber nach Süden hin versetzt sind. Die Eisenbahnbrücken wurden als baulich getrennte Massivbauwerke mit einer Länge von ca.450 m konzipiert und schließen direkt an die Humboldthafenbrücke an. Alle Eisenbahnbrücken sind im Grundriss unterschiedlich gekrümmt und werden mit einem Glasdach überspannt. Aufgrund der vorgegebenen Geometrie sowie des verbindlichen Brückenentwurfes müssen an den Auflagerpunkten Druck- und Zugkräfte verankert werden. Die auf Zug und Druck beanspruchten Lager haben abhebende Kräfte in den Größenordnungen von -0,5 bis -2,5 MN aufzunehmen und sind über die einzelnen Brückenabschnitte und in verschiedenen Achsen verteilt angeordnet. Lager, die wechselnd auf Druck und Zug beansprucht werden, sind weder nach DS 804 noch in der DIN 4141 Teil 1 oder durch bauaufsichtliche Zulassungen geregelt. Es war daher das Problem einer wechselnden Druck- und Zugbeanspruchung zu lösen und es musste ein Druck- und Zug-Lagertyp entwickelt werden, mit dem auch Dreh- bzw. Kippbewegungen sowie horizontale Verschiebungen sicher übertragen werden können. Dazu wurden Versuche an der Universität Karlsruhe (TU) durchgeführt.
Die Lagerung der Lehrter Bahnhofsbrücken
Bauingenieur ; 78 , 2 ; 73-85
2003-01-01
13 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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